Donald Trump sitzt demnächst entweder im Gefängnis oder im Weißen Haus. Er inszeniert sich wieder einmal raffiniert als Opfer politischer Verfolgung und kann zur Wiederwahl 2024 antreten, solange es kein Urteil gegen ihn gibt.
Man kann es kaum noch fassen, was in der amerikanischen Politik heute alles möglich ist: ein Staatsstreichversuch am 6. Jänner 2021, ein Steuerbetrugsprozess sowie ein Verdacht des Landesverrats mittels Geheimdokumenten - und dennoch will fast die Hälfte der Bevölkerung fanatisch nicht von ihrem Idol, ja ihrem Heiland, ablassen.
Der mit allen Wassern gewaschene Immobilienspekulant aus der Welt der New Yorker Baumafia teilt mit seinen Anhängern das fehlende Unrechtsbewusstsein. Dokumente und andere Papiere, die im Weißen Haus durch seine Hände gegangen waren, betrachtete er als Privatbesitz. Sie wurden entweder zerrissen und im Klo hinuntergespült oder zur „Nachbehandlung“ aus dem Amt mitgenommen.
Man kann (nukleare!) Geheimpapiere an Meistbietende verkaufen, und man kann sie als politisches Erpressungsmaterial einsetzen. So entdeckte das FBI bei ihm Geheimdiensterkenntnisse über Frankreichs Präsident Macron (Trump seinerseits stand unter dem Druck von KGB-Material im Kreml über die Exzesse während seiner Miss-Universe-Veranstaltung 2013 in Moskau). Typen wie Trump sind der Ansicht, dass Erfolg alles erlaubt. Das macht sie so gefährlich.
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