Vor fünf Jahren endete ein Zeltfest in „Saiga Hans“ wegen Sturmböe mit Katastrophe. Zwei junge Menschen starben, ein Verunglückter ist gelähmt. Eine Krisenhelferin erinnert sich.
Der Eisenbieger Christoph A. (28) aus St. Johann am Walde und die Krankenschwesternschülerin Alexandra P. (19) aus Aspach – sie starben am 18. August 2017 beim Zeltfest von Frauschereck in der Innviertler Gemeinde St. Johann vulgo „Saiga Hans“. Der Einheimische Christoph B. 25) überlebte, er sitzt seither im Rollstuhl.
Diese fürchterliche Bilanz lässt nur erahnen, welchen Schock die Zeltfest-Tragödie ausgelöst hat. Es sah wie nach einem Angriff aus: Binnen Sekunden hatte eine Sturmböe um 22.30 Uhr mit 126 km/h das riesige Festzelt weggerissen, 140 der 650 Gäste wurden verletzt.
„Die Traumatisierung der Leute war wahnsinnig groß. Auch bei jenen, die unverletzt geblieben sind, viele sind einfach nur dagesessen, haben gar nichts mehr geredet. Andere sind wie aufgezogen ruhelos hin- und hergegangen. Manche haben am ganzen Körper gezittert“, erinnert sich Rot-Kreuz-Mitarbeiterin Inge Steinerberger (71) aus Altheim an die Schicksalsnacht, in der sie in Frauschereck die Einsatzleitung im Team der Krisenintervention hatte: „Diese Nacht in ,Saiga Hans‘ war mein schwerster Einsatz. Ich werde ihn sicher nie vergessen.“ 440.000 Euro wurden insgesamt für die Opfer der Zeltfest-Katastrophe gespendet. An vorderster Front stand der damalige Braunauer Bezirkshauptmann Georg Wojak, der als Behördenleiter menschlich weitherzig reagierte: „Wir haben mit ganzer Kraft allen Betroffenen geholfen, sowohl materiell als auch immateriell!“
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