Dubiose Flächen-Deals

Notar-Freundin gerät ins Visier der Behörden

Salzburg
18.08.2022 06:00

Eine Pinzgauerin ist in mehrere zweifelhafte Grundstückskäufe verwickelt. Damit muss sich nun die Landesregierung befassen.

Die Lebensgefährtin eines bekannten Pinzgauer Notars könnte bald in Erklärungsnot kommen. Wie berichtet, verwendete die Frau offenbar die Hofstelle eines Piesendorfer Bauernhauses für den Kauf einer sechs Hektar großen Liegenschaft im Oberpinzgau. Sie nutzte den Hof wohl als Nachweis, eine Landwirtin zu sein. Andernfalls hätten die Behörden den Flächenkauf nicht genehmigen dürfen.

Das Problem: Das Bauernhaus gehörte der Frau zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses schon nicht mehr. Der frühere Besitzer – der Piesendorfer Bauer Peter Höller – hatte das Anwesen wieder zurückgekauft. Die Behörden winkten den Deal dennoch durch. „Wir prüfen die Vorgänge“, hieß es dazu aus dem Ressort von Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) auf Anfrage. 

Weitere Verkäufe werfen viele Fragen auf
Ein Einzelfall? Die Notarsfreundin kaufte im Jahr 2013 auch 2,5 Hektar Grünland in Piesendorf – obwohl sie offensichtlich keine Landwirtin war. Wieder genehmigten die Behörden den Kauf. Auch eine Alm gehört seit 2019 der Pinzgauerin. Diese Alm ist auch ein zentraler Punkt im Bericht des Landesrechnungshofes. Dieser kritisierte bekanntlich massiv die mangelhafte Kontrolle von Grundstücksverkäufen im Pinzgau.

Ermittlungen gegen Bezirkshauptmann laufen
Die Salzburger SPÖ will es nun genauer wissen und bereitet eine Anfrage an den Landtag vor. Kernthema: die geschäftliche Treiben des Pinzgauer Notars und seiner Lebensgefährtin.

Die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt indes weiter gegen den den Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Glatz – er war damals Vorsitzender der Grundverkehrskommission – und weitere Personen.

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