Der auf den Cayman-Inseln in der Karibik registrierte Großaktionär IFM Global Infrastructure Fund will den Flughafen Wien-Schwechat kaufen. Der Vorstand empfiehlt Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen.
Für den Flughafen-Vorstand ist die Sache klar. Viele Kleinaktionäre sind angenehmer als ein dominierender Großaktionär, der das Sagen hat und den Airport schlucken will. Diese Gefahr droht, wenn der Fonds IFM, der bereits rund 40 Prozent hält, auch noch den Streubesitz von nahezu 10 Prozent aufkauft.
„Wir empfehlen den Aktionären daher, das Angebot nicht anzunehmen“, erklärt Vorstand Günther Ofner. Immerhin gehe es beim Flughafen „um kritische Infrastruktur“. Argumente gegen den Deal gibt es viele. Das wichtigste für die Anleger: Das Offert ist zu gering. 33 Euro je Aktie liege 20 Prozent unter dem höchsten Schlusskurs von 2019, wenn man die zu erwartende Dividende abzieht. Ofner: „Der Flughafen Wien ist ein erfolgreiches, börsennotiertes Unternehmen.“
Gefürchtet werden Störmanöver, die die Handlungsfähigkeit einschränken, auch wenn die Investorengruppe bisher anderes bekundet hat. Erreicht der Fonds sein Ziel, könnte er z.B. darauf drängen, dass die Gesellschaft von der Börse genommen wird. Daran haben Stadt Wien und Land Niederösterreich, die jeweils 20 Prozent halten und nicht verkaufen wollen, ebenso kein Interesse wie die Mitarbeiterstiftung. Wie viele Private verkaufen, ist noch völlig unklar.
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