Sein Mitteilungsbedürfnis auf Facebook hatte für einen 51-jährigen Frühpensionisten aus dem Oberland ein gerichtliches Nachspiel. Dieses endete vorerst mit einer Diversion.
Ein im Netz kursierendes Foto mit ein paar Kotz Emojis zu kommentieren und so seinen Unmut auszudrücken, kann man natürlich machen. In oben erwähntem Fall wäre es jedoch besser gewesen, der Angeklagte hätte dies unterlassen. Denn gestern musste er sich deswegen am Landesgericht Feldkirch wegen übler Nachrede verantworten.
Zum Fall: Im November des vergangenen Jahres war es im Zuge einer Corona-Demonstration in Innsbruck zu Ausschreitungen gekommen. Ein Teilnehmer hatte dabei einen diensthabenden Polizisten fotografiert, als dieser einen Rentner zu Boden riss. Den Schnappschuss stellte er dann ins Netz und kommentierte diesen mit den Worten: „Dieses Gesicht soll um die Welt gehen.
Dieser Polizist riss einen 82-jährigen, unschuldigen Mann zu Boden und verhörte ihn anschließend stundenlang. Dieser Polizist ist schuldig.„ Der Post löste daraufhin eine regelrechte Kommentar-Lawine aus - und führte letztlich dazu, dass sich etliche “Kommentatoren„ aus ganz Österreich einer Klage wegen übler Nachrede gegenübersahen. So auch der bislang unbescholtene Oberländer, der es eben auch nicht lassen konnte, unter das Foto seinen “Senf" in Form von fünf Kotz-Emojis zu setzen.
Im gestrigen Prozess am Landesgericht Feldkirch ruderte der Frühpensionist zurück: „Ich wollte den Polizisten nicht brüskieren. Vielmehr wollte ich mit den sich übergebenden Emojis ausdrücken, dass ich es blöd finde, solche Bilder oder Videos ins Netz zu stellen, weil Gesetzesvertreter dadurch ins falsche Licht gerückt werden.“ Kurzum, er habe mit seinem Kommentar nichts Böses bezwecken wollen. Nachdem der Angeklagte versprach, künftig solche Posts bzw. Äußerungen zu unterlassen, endete die Sache mit einer Diversion. Sollte er sich innerhalb eines Jahres etwas zu Schulden kommen lassen, sieht man sich vor Gericht wieder.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.