Die Hochzeitsreise der „ewigen Jungfrau“ stößt in Oberösterreich auf Verwunderung. Auch ein derart großes öffentliches Spektakel ist in der Diözese Linz nicht üblich.
Bernadette Lang sieht sich als „Braut Jesu“. Am Montag legte die 31-Jährige im Salzburger Dom das Gelübde ab, keusch, arm und gottgehorsam zu leben. Dann wurde sie zur „ewigen Jungfrau“ geweiht. Am Mittwoch brach sie zu einer „Hochzeitsreise“ nach Israel auf. Im Heiligen Land will die aus Kopfing gebürtige Theologin quasi „Flitterwochen“ feiern - und sich unter anderem drei Tage lang in ein Kloster zurückziehen.
Diskretere Weihen
In Oberösterreich gibt es fünf „ewige Jungfrauen“ sowie eine „ewige Witwe“ (war verheiratet), die im Gegensatz zu Lang, die der Loretto-Gemeinschaft angehört, ihre Weihen im kleinen Kreis vollzogen haben. „Normalerweise hängen diese Frauen das nicht an die große Glocke, sondern gehen sehr diskret damit um“, sagt der Linzer Bischofsvikar Adi Trawöger (60), der in Oberösterreich Anwärterinnen auf die Weihe vorbereitet.
Von Versprechen entpflichten
Die Zulassungskriterien sind streng, zwei bis drei Jahre dauert die Prüfungsphase. Aktuell gibt es aber keine Bewerberin. Genauso wie Priester können sich auch „ewige Jungfrauen“ von ihrem Versprechen wieder entpflichten lassen. „Im Normalfall werden solche Bitten auch angenommen“, sagt Trawöger, der sich über die „Hochzeitsreise“ von Bernadette Lang wundert: „So etwas halte ich für überzogen.“
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