Sehr sportlich hat Ivona Dadic auf ihre Disqualifikation über 200 m beim EM-Siebenkampf in München reagiert. „Es gibt natürlich Regeln, die man befolgen muss“, sagt die 28-Jährige. Aber sie bezweifelt, ob sie wirklich zweimal die Bahnlinie berührt hat, was zur Disqualifikation geführt hat. Sie meint: „Im Zweifelsfall hätte man für den Athleten entscheiden können.“
Die „Krone“ berichtet aus München
Im Gegensatz zu ihrem Trainer Philipp Unfried wollte sie aber nicht von „Willkür“ des Kampfrichters und der Jury sprechen. „Ich habe die Videoaufnahmen ja auch selbst nicht gesehen. Aber nach den Berichten, die mir erzählt wurden, war es wirklich nicht sicher, ob ich die Linie zweimal berührt habe.“ Und entscheidend für sie: „Ich hatte dadurch ohnehin keinen Vorteil, bin keinen Zentimeter weniger gelaufen als 200 Meter. Deshalb hätte man bei diesem offensichtlichen Zweifelsfall für mich entscheiden können.“ Nachsatz: „Aber es war letztendlich wohl ein Eigenfehler von mir.“
Natürlich grämt es sie, dass sie auf dem Weg zu einem Top-Resultat so brutal gestoppt worden war. Vor der Disqualifikation lag sie auf dem fünften Platz. „Nur rund 100 Punkte hinter einer Medaille.“ Nach ihrer bislang verkorksten Saison war sie endlich wieder Spitze. Und dann dieser herbe Rückschlag!
Gelingt ihr versöhnlicher Saison-Ausklang?
Dadic, seit Jahren eine unserer besten Mehrkämpferinnen, zeigte weiter großen Charakter. „Ich muss diese Disqualifikation wegstecken und nach vorne blicken.“ Sie will ihre hervorragende Form weiter nutzen und kündigte an, in vier Woche beim Mehrkampf-Meeting in Talence (Fra) starten zu wollen. „Vielleicht gelingt mir da noch eine sehr gute Leistung - sogar in der Nähe meines besten Siebenkampfes.“ So hofft sie auf einen versöhnlichen Ausklang dieser Saison, in der sie durch viele Rückschläge zurückgeworfen worden war.
Dadic war nach ihren starken 24,28 Sekunden über 200 m disqualifiziert worden. Hannes Gruber (ÖLV) hatte zunoch versucht zu retten, was zu retten ist. Er schaute sich mit dem „Schiedsrichter Lauf“ das Rennen von Ivona Dadic an, versuchte, die Disqualifikation aufheben zu lassen. Aber der Referee blieb bei seiner Entscheidung. Dadic habe gegen die Regel des Leichtathletik-Weltverbandes („Übertreten der Bahn“) verstoßen. Der ÖLV hatte noch einen offiziellen Protest gegen die Disqualifikation eingelegt. Dieser wurde aber von der Jury abgelehnt! Die Disqualifikation über 200 m war damit fix.
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