Drastische Worte findet Global 2000-Atomexperte Reinhard Uhrig für die sich zuspitzende Situation rund um das riesige Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine: „Die Lage ist extrem gefährlich, unter anderem sind etwa russische Panzerfahrzeuge in einen Reaktorblock eingefahren, es haben Raketen eingeschlagen, immer wieder kommt es zu Schießereien. Ein Atomkraftwerk, das direkt an der Frontlinie steht, birgt ein gewaltiges Risikopotenzial“, so Uhrig in „Nachgefragt“ mit Gerhard Koller. „Kein Atomkraftwerk auf der ganzen Welt ist für den Krieg gebaut.“
Beide Seiten würden das AKW auch als Faustpfand verwenden, man könne derzeit nicht sagen, woher der Beschuss komme. „Es sieht aber so aus, als ob russische Soldaten vom Gelände des Atomkraftwerks aus ukrainische Dörfer angreifen. Da kann es durchaus sein, dass von dort zurückgeschossen wird. Kommt es da zu einer fehlgeleiteten Rakete, kann das ganz rasch zu einer Katastrophe führen“, so Uhrig. Dann könnten die Reaktoren möglicherweise nur noch mit Notstromaggregaten heruntergefahren werden - und ob die funktionieren, wisse man nicht.
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