Treffen in Indonesien
Putin will zu G20-Gipfel, Selenskyj ist eingeladen
Russlands Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping werden im November am G20-Gipfel auf Bali teilnehmen. Der gastgebende indonesische Präsident Joko Widodo sagte er gegenüber Bloomberg News am Donnerstag: „Xi Jinping wird kommen. Präsident Putin hat mir auch gesagt, dass er kommen wird.“ Bestätigungen für die Reisepläne gibt es noch nicht. Widodo lud auch den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein.
Indonesiens Präsident versucht, zwischen den kriegführenden Ländern zu vermitteln und traf sich mit den Staatsoberhäuptern der Ukraine und Russlands. Diese Woche sagte Widodo, beide Länder hätten Indonesien als „Brücke des Friedens“ akzeptiert. Es besteht die Möglichkeit, dass Putin und Selenskyj zusammen am Gipfel sind.
Im Juni hatte der ukrainische Präsident erklärt, dass seine Teilnahme von der Sicherheitssituation in seinem Land und „anderen Teilnehmern“ abhängt, ohne Namen zu nennen. Kürzlich erklärte Selenskyj-Berater Mychajlo Podoljak gegenüber der BBC, dass, sollte Putin am Gipfel in Bali teilnehmen, „wir über die Notwendigkeit unserer Anwesenheit nachdenken müssen.“
Teilnahme wegen Putin infrage gestellt
Mehrere Staaten haben aber ihre Teilnahme infrage gestellt, sollte Putin persönlich erscheinen. Präsident Joko Widodo sah sich dem Druck westlicher Länder ausgesetzt, seine Einladung an Putin wegen der russischen Invasion in die Ukraine zurückzuziehen. Indonesien hält den Vorsitz der Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer.
Auch zwischen den USA und China hatten sich die Spannungen zuletzt noch einmal durch den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan verschärft. Es war der ranghöchste Besuch aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. Kurz darauf reiste eine weitere Delegation des US-Kongresses nach Taipeh. Peking sprach von „Provokationen“. Als Reaktion nahm Peking großangelegte Manöver um die demokratische Inselrepublik auf. Peking droht mit einer Einnahme der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel.
„Indonesien möchte mit allen befreundet sein“
Widodo sagte in dem Bloomberg-Interview weiter, die Rivalität der großen Länder sei in der Tat besorgniserregend. „Wir wollen, dass diese Region stabil und friedlich ist, damit wir ein Wirtschaftswachstum aufbauen können. Und ich denke, nicht nur Indonesien: Auch die asiatischen Länder wollen das Gleiche.“ Indonesien strebe nach Handel und Investitionen, die Wachstum ankurbelten, sagte Widodo und fügte hinzu, dass das Land nicht einem bestimmten Block beitreten wolle. „Indonesien möchte mit allen befreundet sein“, sagte er. „Wir haben keine Probleme mit irgendeinem Land.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.