Der Schock, dass eine so wichtige Einrichtung wie der Flughafen Wien plötzlich in ausländische Hände geraten könnte, ist noch nicht vorbei: Da sind Finanzprofis am Werk, die naive österreichische Aktienbesitzer austricksen wollen.
Die ersten Reaktionen waren eindeutig: Vom Vorstand des Flughafens über die Wiener Börse bis hin zu Kleinanleger-Vertretern: Alle warnten vor einem unnötigen „Ausverkauf“.
Wäre es besser gewesen, hätte man den Flughafen Wien nie teilprivatisiert? Das glaube ich ganz und gar nicht: Erst die Transparenz, die eine Börse verlangt, hat dem Unternehmen Flügel verliehen und zu einem eindrucksvollen Wachstumskurs verholfen.
Aber natürlich, es ist nicht egal, wem eine Firma gehört. Eindeutig positiv haben sich die Ganz- und Teilprivatisierungen im staatlichen Bereich ausgewirkt: Von der voestalpine über die OMV, den Verbund, die AMAG, Post, Telekom etc., sie alle haben vom frischen Wind des Kapitalismus profitiert. Sie sind gute Arbeitgeber, Steuerzahler und Job-Motoren. Die Börse war für sie nicht Gift, sondern ein Energy-Drink, der sie nach vorne gebracht hat.
Höchste Zeit, dass sich die Einstellung zu privaten Aktiengesellschaften, deren Anteile an der Börse gehandelt werden, bei uns ändert. So wie das Stiftungsgesetz Stabilität für viele Familienbetriebe gebracht hat, kann auch die Börse ein Sesam-öffne-dich für einen Erfolgskurs sein. Da schließe ich die Staatsholding ÖBAG nicht aus, die in heiklen Situationen auch einmal als „weißer Ritter“ zur Rettung wichtiger heimischer Firmen auftreten könnte ...
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