Bundespräsidentenwahl

Nach Pogo: Wer den Antritt noch schaffen könnte

Politik
19.08.2022 12:33

Am Freitag hat die Bierpartei bekannt gegeben, dass ihr Gründer Dominik Wlazny alias Marco Pogo die nötigen 6000 Unterstützungserklärungen erreicht hat, um bei der Bundespräsidentschaftswahl antreten zu können. Insgesamt haben mehr als 20 Personen ihre Bewerbung für das Amt angekündigt. Politikberater Thomas Hofer mit einer Einschätzung, wer von ihnen ebenfalls realistische Chancen hat.

In erster Linie ist das der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der die nötigen Unterstützungserklärungen bereits haben könnte, ohne es öffentlich gemacht zu haben. Der Amtsinhaber versuche, den Wahlkampf hinauszuzögern, sagt Hofer. Van der Bellen wisse, dass jede „tagespolitische Aufladung“ für ihn schwierig sei.

Dass er nicht an TV-Duellen mit den anderen Kandidaten und Kandidatinnen teilnehmen will, ist laut Hofer zudem verständlich. So würde Van der Bellen öfters emotionale Reaktionen zeigen und „nicht auf Augenhöhe mit den anderen wahrgenommen werden“ wollen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen kämpft um seine Wiederwahl und kann dabei auf die Unterstützung aller neun Landeschefs bauen. (Bild: APA/FRANZ NEUMAYR)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen kämpft um seine Wiederwahl und kann dabei auf die Unterstützung aller neun Landeschefs bauen.
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Mittlerweile gibt es schon ein Überangebot für Unzufriedene.

Thomas Hofer, Politikberater

Vier weitere Personen haben Chancen
Zusätzlich zu Van der Bellen räumt Hofer vier weiteren Kandidaten realistische Chancen auf einen Antritt am 9. Oktober ein: FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz, dem ehemaligen FPÖ- und BZÖ-Politiker und jetzigen Blogger Gerald Grosz, dem MFG-Vorsitzenden Michael Brunner und dem Rechtsanwalt sowie ehemaligen „Krone“-Kolumnisten Tassilo Wallentin. Mittlerweile gebe es schon „ein gewisses Überangebot“ für „Systemverdrossene“ und „Unzufriedene“. Diese Kandidaten würden in einem ähnlichen Wählerteich fischen.

Bei der FPÖ gehe es gerade darum, Rosenkranz nicht „durch interne Streitigkeiten den Wahlkampf zu versemmeln“. Das Verhalten dieses Kandidaten spiele zum Beispiel eine Rolle, ob er ÖVP-Wähler und -Wählerinnen erreichen könne oder nicht. Tassilo Walentin wurde zwischenzeitlich als FPÖ-Kandidat gehandelt, wird jetzt aber als selbstständiger Kandidat von Magna-Gründer Frank Stronach (Team Stronach) unterstützt.

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Marco Pogo hat die Chance, im linken Spektrum ein bisschen zu knabbern.

Thomas Hofer

Wlazny fischt bei Linken
Dominik Wlazny, auch bekannt als Marco Pogo, habe wiederum die Chance, „im linken Spektrum ein bisschen zu knabbern“. Dass er als erster Kandidat öffentlich gemacht hat, die 6000 Unterschriften beisammenzuhaben, überrascht Hofer nicht. Es handle sich um ein Signal, dass der Musiker und Wiener Gemeindepolitiker „nicht nur Spaßkandidat“ sei. Wlaznys Problem sei, dass er „die ganze Zeit zwischen Spaß und Ernst pendelt“. Laut Hofer hat er durchaus die Chance, Stimmen von Van der Bellen abzuholen, zumal mehr rechte als linke Kandidaten und Kandidatinnen antreten.

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Bis Freitag, 2. September (ohne Nachfrist) haben noch alle Zeit, ihre nötigen Unterstützungserklärungen abzugeben. Zusätzlich zu den bereits Genannten wollen Helga Egger, Mark Hanno Fessl, Franz Gollowitsch, Konstantin Haslauer, Oliver Hoffmann, Rudolf Remigius Kleinschnitz, Gerhard Kuchta, Robert Marschall, Wolfgang Ottowitz, David Packer, Barbara Rieger, Thomas Schaurecker, Johann Peter Schutte, Hubert Thurnhofer, Anatolij Volk, Roland Ludomirska und Heini Staudinger bei der Bundespräsidentschaftswahl antreten. Termin ist Sonntag, der 9. Oktober.

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