Der LASK bleibt weiter das Maß der Dinge in der Fußball-Bundesliga. Die Elf von Trainer Dietmar Kühbauer feierte am Samstagabend in der 5. Runde einen 1:0-(0:0)-Auswärtserfolg im Schlagerspiel bei Sturm Graz und verteidigte damit die Tabellenführung. Keito Nakamura erzielte vor 12.500 Fans in Graz das Tor des Tages für die Oberösterreicher (65.), die damit als einziges Team in der Meisterschaft ungeschlagen bleiben. Für Sturm hingegen war es die erste Niederlage.
Die Mannschaft von Christian Ilzer fiel dadurch auf den vierten Tabellenplatz zurück und hat mit acht Punkten nun bereits fünf Zähler Rückstand auf den LASK und vier auf Salzburg. Die Linzer beendeten derweil eine Serie von vier sieglosen Partien gegen die Grazer. Die Kühbauer-Truppe empfängt am kommenden Samstag Altach (19.30), während die Steirer tags darauf bei Rapid gastieren (17.00).
Sowohl Ilzer als auch Kühbauer hatten wenig Grund, ihre Elf im Vergleich zur erfolgreichen Vorwoche - Sturm bezwang Altach 4:0, der LASK Rapid mit 2:1 - größer umzustellen. Bei den Grazern spielte die gleiche Elf, Jakob Jantscher war nach langer Pause wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade wieder im Kader und nahm zunächst auf der Bank Platz.
Bei den Oberösterreichern wurde nach dem Heimerfolg gegen Rapid nur an einer Position gewechselt, Robert Zulj spielte statt Sascha Horvath und kam damit zu seinem Startelf-Debüt bei den Linzern. Deren Fans starteten mit einem Protest gegen die im BWT-Rosa - das man aus der Formel 1 vom Rennstall Alpine kennt - gehaltenen Trikots ins Match und bevölkerten erst nach 20 Minuten den Auswärtssektor.
Die Gastgeber begannen mit zum Teil sehr hohem Pressing, Tomi Horvat prüfte bereits nach vier Minuten mit einem satten Schuss Alexander Schlager. Danach fand auch der LASK in die Partie. Die Kühbauer-Truppe hatte mehr Ballbesitz, war aber offensiv harmlos. Gefährlicher wirkten die Steirer, denen im letzten Drittel aber die Genauigkeit fehlte. Ein Prass-Freistoß sorgte nach 21 Minuten für Unordnung in der Linzer Hintermannschaft, erst im dritten Anlauf bannten die Gäste die Gefahr.
Zehn Minuten später jubelte Sturm, nachdem Rasmus Höjlund Schlager überwand und ins Tor traf. Doch der 19-jährige Däne war beim Zuspiel von Manprit Sarkaria hauchdünn im Abseits gestanden (31.). Die VAR-Überprüfung bestätigte die Entscheidung des Teams um Referee Walter Altmann. Kurz vor der Pause ließ Horvat noch eine Doppelchance liegen, nach Schnegg-Vorlage kam der 23-jährige Slowene an der Strafraumgrenze zum Abschluss. Sein erster Versuch wurde zunächst geblockt, den Nachschuss entschärfte schließlich Schlager (41.).
In der zweiten Hälfte änderte sich zunächst wenig, die Offensivbemühungen beider Teams scheiterten zumeist am finalen Pass. Das sollte sich auf Sturm-Seite durch die Einwechslung von Jantscher ändern, der in der 64. Minute sein Comeback gab. Das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Nach einem Zulj-Zuspiel hatte Nakamura viel zu viel Platz, der Japaner zirkelte mit rechts den Ball aus gut 16 Metern ins lange Eck (65.).
Bei einem Distanzschuss von Stefan Hierländer nach Jantscher-Corner fehlte nicht viel zum Ausgleichstreffer (71.). Der eingewechselte Moritz Wels vergab kurz darauf Sturms beste Gelegenheit, als er unbedrängt das Gehäuse von Schlager verfehlte (79.). Wenig später ereilte Horvat das gleiche Schicksal (83.). In einer hektischen Schlussphase, die einige Verwarnungen zeitigte, behielt am Ende der LASK den Durchblick und durfte mit drei Punkten im Gepäck nach Hause reisen.
Die Reaktionen:
Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Ergebnis und Niederlage sind sehr ärgerlich. Wie wir das Tor bekommen haben, da hat man gesehen, dass im Detail die letzte Energie und Überzeugung gefehlt haben. Es war ein taktisch geprägtes Spiel, uns hat im letzten Teil die Entschlossenheit gefehlt. Müdigkeit und Strapazen der letzten Wochen dürfen keine Ausrede sein. Wir haben nicht unsere Topform auf den Platz gebracht.“
Dietmar Kühbauer (LASK-Coach): „Ein wunderschöner Tag. Mir war klar, wer das erste Tor schießt, wird als Sieger vom Platz gehen. Bei einer Partie des Dritten gegen den Ersten entscheiden Kleinigkeiten. Eine Aktion von Nakamura hat das Spiel dann entschieden. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg im Endeffekt in Ordnung.“
SK Sturm Graz - LASK Endstand 0:1 (0:0)
Graz, Merkur Arena, 12.502 Zuschauer, SR Altmann
Tor: 0:1 (65.) Nakamura
Gelbe Karten: Wüthrich, Schnegg, Gazibegovic bzw. Schlager, Jovicic
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Affengruber (71. Borkovic), Wüthrich, Schnegg - Hierländer (71. Wels), Gorenc Stankovic, T. Horvat (84. Emegha), Prass (84. Ljubic) - Sarkaria (64. Jantscher), Höjlund
LASK: Schlager - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner (85. Potzmann) - Jovicic, Michorl - Goiginger, Zulj (71. Horvath), Nakamura (85. Kecskes) - Ljubicic (61. Koulouris)
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