Rauchen und Alkohol

Hälfte der Krebstoten liegt an Risikofaktoren

Wissenschaft
19.08.2022 14:36

Fast die Hälfte aller Krebs-Todesfälle weltweit kann auf bestimmte Risikofaktoren zurückgeführt werden, wie jetzt eine großangelegte Studie zeigte. Dazu zählen in erster Linie der Konsum von Tabak und Alkohol.

Neu ist diese Erkenntnis nicht, allerdings stellte sie das Wissen dank Tausender beteiligter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf eine deutlich breitere Grundlage. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden am Freitag im britischen Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht.

Zentral ist, dass 44,4 Prozent der Krebstoten auf Risikofaktoren zurückgeführt werden können. Der größte Einzelfaktor ist Rauchen mit 33,9 Prozent, gefolgt von Alkohol mit 7,4 Prozent. Das spricht laut dem Forschungsteam dafür, dass gesundheitliche Präventionsmaßnahmen wie Anti-Sucht-Programme gefördert werden sollen. Schließlich würden sich diese Verhaltensweisen ändern lassen oder gänzlich vermieden werden können.

Dass diese Programme nicht ausreichten, würde der hohe Anteil der Fälle bestätigen, die sich nicht auf konkrete Risikofaktoren zurückführen lassen. Die Studienautoren und Autorinnen empfehlen daher zusätzlich, an der Krebs-Früherkennung und wirksamen Therapien anzusetzen. In einem unabhängigen Kommentar zur Studie, der am Freitag ebenfalls veröffentlicht wurde, warnten die Epidemiologin Diana Sarfati und ihr Berufskollege Jason Gurney jedoch davor, die Prozentangaben als in Stein gemeißelt zu betrachten. Die einzelnen Länder erheben ihre Daten unterschiedlich.

(Bild: "Krone"-Grafik)

Situation in Österreich
In Österreich verstarben im Vorjahr 20.701 Menschen an einer Krebserkrankung. Die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist Prostatakrebs, bei Frauen stellt Brustkrebs die gefährlichste Art dar. Weltweit fordert Lungenkrebs die meisten Menschenleben, gefolgt von Darm- und Leberkrebs.

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