Aufgrund der hohen Temperaturen wird der Aufstieg zum Dachstein immer gefährlicher. Nun soll der „Verkehr“ eingeschränkt werden. Es wird gewarnt: Nur noch mit einem Bergführer soll es zum Gipfel gehen!
Vom Hohen Arber in Bayern, dem Böhmerwald, über Triglav und Großglockner bis zu den Zillertaler Alpen - nach einem nur etwas mehr als zweistündigen Aufstieg von der Bergstation werden selbst mäßig erfahrene Alpinisten am Gipfel des Dachsteins mit einem überwältigenden Panorama und einem Alpinerlebnis der Sonderklasse belohnt. Kein Wunder also, dass an schönen Tagen mehr als 200 Menschen den knapp 3000 Meter hohen Gipfel stürmen.
Eventuell nervige Wartezeiten beim Auf- und Abstieg aufgrund des regen „Verkehrs“ sind das eine, lebensgefährliche Gletscher- und Felsspalten das andere. Aufgrund der warmen Temperaturen am Dach der Steiermark tun sich diese im Moment nämlich immer mehr auf.
„Zwischen dem Kalkgestein des Dachsteinmassivs und dem Gletscher selbst haben sich aufgrund der Schnee- und Eisschmelze Öffnungen aufgetan, die bis zu drei Meter breit sind“, erklärt Georg Bliem, Chef der Planai-Bahnen, die ja auch die Dachsteingondel betreiben. „Und wenn man da unten reinfällt, ist es vorbei - du rutschst unter die Gletscherdecke und bist weg.“
Deshalb hat sich der Seilbahnbetreiber (verantwortet am Dachstein auch sieben Klettersteige) gemeinsam mit dem Alpenverein dazu entschlossen, die Notbremse zu ziehen: „Wir geben die eindringliche Empfehlung, den Gipfel nur noch mit einem Bergführer zu besteigen“, appelliert Bliem. Es sei denn, man verfügt selbst über genügend Erfahrung im hochalpinen Bereich - allerdings klafft auch da oft eine tiefe Schlucht zwischen Wunsch und Realität
Zu einer adäquaten (Gletscher-)Ausrüstung würde einem ja eigentlich der Hausverstand raten, er ist aber leider nicht selbstverständlich: Erst in der Vorwoche stürzte eine schlecht ausgerüstete Tschechen in eine 18 Meter tiefe Gletscherspalte. Wie berichtet, hat sie ihr Leben nur dem beherzten Eingreifen von Wilfried „Wiff“ Schrempf, dem legendären Wirt der Seethalerhütte, zu verdanken.
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