Der aktuelle Fall jener 15-jährigen Tirolerin, die gegen ihre Drogensucht kämpft, sorgt bei der FPÖ für Entsetzen. Parteichef Markus Abwerzger kritisiert, dass der Landtag einen Antrag darüber, Minderjährige auch ohne deren Einverständnis zu therapieren, abgelehnt hat.
Der Fall Melina (Name geändert), die 2020 mit 13 Jahren an einer Drogenüberdosis gestorben ist, scheine sich laut FP-Landesparteichef auf drastische Art zu wiederholen: „Wieder kämpft ein Mädchen gegen die Drogensucht und die Familie gegen untätige Behörden. All jene Abgeordneten, inklusive Landesregierung, sollen sich schämen, die vor einigen Monaten gegen meinen Antrag im Landtag gestimmt haben. Dieser sollte die Möglichkeit schaffen, dass Minderjährige wie in Deutschland auch gegen ihren Willen für eine Therapie bzw. einen Entzug festgehalten werden dürfen. Ein drogenabhängiges Mädchen hat nicht die Einsicht, was gesundheitlich gut für sie ist. Das ist lebensfremd.“
„Praxis in Kinder- und Jugendpsychiatrie sofort ändern!“
Zudem müsse die offenbar vorherrschende Praxis in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sofort geändert werden. Ein Kind, das bereits mehrfach mit einer Überdosis eingeliefert worden sei, „ist natürlich selbstgefährdend und muss auch therapiert werden“, fordert Abwerzger.
Die Causa Melina, die derzeit am Landesgericht verhandelt werde, habe bereits eklatante Mängel in der Behandlung aufgezeigt. Man sei offenbar nicht bereit, diese zu beheben.
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