Vorwürfe nach Videos

Finnische Frauen zeigen sich solidarisch mit Marin

Ausland
20.08.2022 19:35

Die Aufregung um Partyvideos der finnischen Premierministerin Sanna Marin ließ in den letzten Tagen die Wogen hochgehen. Doch die Tanzeinlagen der Spitzenpolitikerin stoßen keineswegs auf generelles Unverständnis. In Finnland selbst entwickelte sich sogar bereits eine Art Gegenbewegung zur Kritik: Unter dem Motto „Solidarität mit Sanna“ teilen zahlreiche Frauen nun auch Tanzvideos von sich.

Die ausgelassenen privaten Tanzeinlagen der 36-jährigen Marin sind endgültig zum Politikum geworden - nachdem ihr politische Widersacher aufgrund dessen sogar Amtsunfähigkeit unterstellt hatten, erklärte die Premierministerin nun sogar, dass sie bereits einen Drogentest absolvierte, um jegliche Vorwürfe, die nun gegen sie erhoben werden, zu entkräften.

„Ich wünschte mir wirklich, dass die Menschen diese Dinge nicht ohne Beweise behaupten würden“, richtete sie am Freitag all jenen aus, die sie aufgrund der Videos mit illegalem Drogenkonsum in Verbindung bringen wollten.

Viele von Marins Landsleuten reagierten indessen gelassen auf das Verhalten ihrer Ministerpräsidentin. „Die Premierministerin darf sich betrinken“, sagte etwa Elli Kojola aus Tampere dem Rundfunksender Yle. „Aber sie muss auch darauf achten, wie sie sich präsentiert. Irgendwer sieht dich immer.“

Nicht nur Premierministerin schwingt Tanzbein
Marin sagte am Freitag, sie habe „viele aufmunternde Nachrichten“ von Menschen bekommen. Und diesen Eindruck unterstreicht auch ein Blick in die sozialen Netzwerke. Unter dem Stichwort „Solidarität mit Sanna“ teilen nun immer mehr Frauen selbst Videos, in denen sie das Tanzbein schwingen - und wollen damit zeigen, dass ausgefallenes Tanzen auch einer Regierungschefin nicht vorbehalten sein darf.

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