Wirbel in der Wiener Donaustadt: Bewohner müssen nun fürs Parken bezahlen, können aber nicht mehr vor ihren Häusern stehen. Sie fordern Lösungen.
In der Esslinger Kleingartensiedlung „Himmelteich“ gehen die Wogen hoch. Wo die Siedler jahrzehntelang kostenlos geparkt hatten, wird nun trotz Parkpickerl abgestraft. Dazu muss man wissen: Hier am Stadtrand haben die Straßen und engen Gassen keinen Gehsteig.
Reguläre Parkplätze sind weit entfernt und Mangelware. Früher stellten die Bewohner die Autos neben ihren Häusern ab. Halb auf der Wiese, halb am Asphalt. Störte keinen, wurde toleriert. Nun streifen Parksheriffs durch das Gebiet. Donaustadt hat im Frühling die Kurzparkzonen eingeführt.
Anrainer zeigt alle Pkw-Lenker an
„Die Uniformierten strafen auch deshalb so oft, weil ein Anrainer ständig alle anderen anzeigt“, erklärt KGV-Obmann Franz Eliska. Zudem wurde der Grünstreifen entlang der Röbblinggasse mit Betonblöcken abgeschirmt. Einzig die Busstation ist zum Ein- und Aussteigen ausgespart worden. „Jetzt müssen Mütter mit Kinderwagen auf der Straße gehen. Das ist gefährlich“, warnt Eliska. Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) entgegnet: „Im konkreten Fall wurde ein öffentlicher Grünstreifen illegal versiegelt und als Privatparkplatz einzelner Kleingärtner beschildert. Das kann nicht sein.“
„Betonwände in enger Gasse lebensgefährlich“
FPÖ-Verkehrssprecher Anton Mahdalik fordert eine rasche Lösung für den „Himmelteich“, wo ca. 1500 Menschen leben. Zudem müsse die Station des 89A entschärft werden. Mahdalik: „Betonwände verengen die Gassen ohne Grund und sind lebensgefährlich.“ Der Politiker sorgt sich auch um ähnliche Kleingartenanlagen.
Ziel, viele legale Parkplätze zu schaffen
„Solche Siedlungsgebiete ohne Gehsteige oder mit zu engen Gassen für reguläre Parkplätze gibt es im 22. Bezirk dutzendweise.“ Insgesamt 55.000 Anrainer könnten sogar von Strafzettelorgien bedroht sein, rechnet der blaue Mandatar vor. Bezirksvorsteher Nevrivy ist diese Problematik nicht entgangen. Er hat die Verkehrsbehörde (MA 46) beauftragt, alle Straßen des Bezirks zu überprüfen, um Unklarheiten zu beseitigen. „Ziel ist, möglichst viele legale Parkplätze in der Donaustadt zu schaffen“, so Nevrivy.
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