Das Jazzfestival in Saalfelden (Salzburg) bezieht klar Stellung zum Ukraine-Krieg. Der Auftritt der kremlkritischen Band „Pussy Riot“ war einer der Höhepunkte der Veranstaltungsreihe.
Mit einer Fußfessel betrat „Pussy Riot“-Aktivistin Maria „Masha“ Alyokhina Samstagnacht die Bühne des Kunsthauses Nexus in Saalfelden. Keine Requisite oder gar ein Accessoire. „Masha hat sich als Essenslieferantin verkleidet, um so aus dem Hausarrest in Russland entkommen zu können, damit sie heute hier sein kann“, erzählt der Produzent der Band, Vasily Bogatov.
Dass das Konsequenzen bei einer Rückkehr in ihre Heimat nach sich zieht, dessen ist sich die 34-Jährige bewusst. Aber: „Es gibt keine Freiheit, wenn man nicht täglich für sie kämpft“, singt sie auf Russisch mit ihren drei Bandkolleginnen. Im Hintergrund läuft ein Video. Es zeigt die Verhaftung der Band bei ihrer Performance in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau im Jahr 2012. Im Publikum herrscht aufmerksame Stille. Wäre nicht die elektronische Punk-Musik als Untermalung, würde man eine Stecknadel fallen hören.
Wesentlich beschwingter ging es bei den anderen Konzerten zu. Jason Moran und das „Trondheim Jazzorchestra“ brachten den ausverkauften Congress in Saalfelden zum Beben. Währenddessen zupfte das französische Trio „Nout“ ein paar Straßen weiter in einer aufgelassenen Fabrikshalle die Saiten.
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