Eigentlich hätten 74.000 Dosen des Corona-Impfstoffs Valneva bereits am Montag nach Österreich geliefert werden sollen. Doch aufgrund einer Lieferverzögerung wird das neue Vakzin erst am morgigen Dienstag ankommen. Laut einer Sprecherin des Pharmaunternehmens hing ein Lkw in Deutschland fest. Bei dem Vakzin handelt es sich um den einzigen Totimpfstoff, der in Europa vom österreichisch-französischen Unternehmen Valneva entwickelt wurde. Die Auslieferung an die Bundesländer soll sich den Angaben zufolge aber nicht verzögern, daher, wie geplant, am Donnerstag erfolgen.
Österreich hat 150.000 Dosen des Impfstoffes bestellt, für den das Biotechunternehmen Valneva am 24. Juni nach langem Warten die Zulassung des Impfstoffes in der EU bekam. Der zuständige Ausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfahl den Impfstoff namens VLA2001 zur Verwendung als Erstimpfung bei Menschen von 18 bis 50 Jahren.
„Mit der Zulassung des Impfstoffes von Valneva gibt es nun für jene, die Vorbehalte gegen andere Impfstoff-Technologien hatten oder für die ein anderer Impfstoff aus medizinischen Gründen nicht infrage kommt, eine weitere Alternative“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Montag. Ein weiteres Mal appellierte er: „Die Impfung wirkt! Sie ist der beste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf im Rahmen einer Corona-Infektion.“
EU stampfte Liefervertrag ein
Die Europäische Kommission hat im Juli den Liefervertrag mit Valneva massiv eingestampft. Im Rahmen der überarbeiteten Vereinbarung verpflichtet sich Valneva zur Lieferung von 1,25 Millionen Dosen an die EU-Länder. Es besteht zudem eine Option für den Kauf von weiteren 1,25 Millionen Dosen des Totimpfstoffs vor Ende des Jahres. Ursprünglich war die Lieferung von 60 Millionen Dosen vereinbart worden, von denen etwa 27 Millionen für dieses Jahr vorgesehen waren.
Bei VLA2001 handelt es sich um einen „inaktivierten und adjuvantierten Ganzvirusimpfstoff“ - gemeinhin als Totimpfstoff bekannt. Denn der Impfstoff enthält abgetötete Bestandteile des SARS-CoV-2-Virus. Dazu kommen Adjuvanzien genannte Stoffe, die die Wirkung verstärken. Konservierungsstoffe beinhaltet das Vakzin keine. Trotzdem kann der Impfstoff von Valneva auch längerfristig bei Kühlschranktemperatur gelagert werden - was in der Praxis ein großer Vorteil ist.
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