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Nachgefragt: Welche Vorteile und Nachteile hat 5G?

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Der Mobilfunkstandard 5G sorgt immer wieder für Diskussionsstoff. Welche Vorteile und Nachteile 5G ganz konkret hat, wie es um den Netzausbau steht und was an den Mythen und Gerüchten rund um die neueste Mobilfunkgeneration wirklich dran ist, darüber hat krone.tv-Moderator Gerhard Koller im Talk mit Gregor Wagner von der Interessensvertretung Forum Mobilkommunikation (FMK) gesprochen. Eine wichtige aktuelle Erkenntnis: Erst vor kurzem hatte eine österreichweite 5G-Messreihe geringere Immissionswerte als erwartet ergeben.

Die 5. Generation des Mobilfunks (5G) ist eine Evolution bestehender Protokolle und wird sich nahtlos in die bestehende Technik einfügen, erklärt FMK-Pressesprecher Gregor Wagner den neuesten Mobilfunkstandard im krone.tv-Talk. Wesentlich dabei sei die im Vergleich zu LTE viel höhere Datenrate von 5G. Auch die Latenzzeiten, „sprich wie lange es eigentlich dauert, bis sich zwei Geräte tatsächlich miteinander verbinden und dann Daten austauschen“, sind Gregor Wagner zufolge deutlich kürzer.

FMK-Sprecher Gregor Wagner (li. im Bild) im Gespräch mit krone.tv-Moderator Gerhard Koller (Bild: krone.tv)
FMK-Sprecher Gregor Wagner (li. im Bild) im Gespräch mit krone.tv-Moderator Gerhard Koller

Ausbauverpflichtung für ländliche Gebiete
Mit Blick auf den Netzausbau verweist der FMK-Sprecher indessen im Gespräch mit Gerhard Koller auch auf die Ausbauverpflichtung der Netzbetreiber in insgesamt rund 1700 Katastralgemeinden, die heute noch überhaupt ganz ohne mobile Internetverbindung auskommen müssen. Dazu hätten sich die Netzbetreiber bei der 5G-Auktion verpflichtet - und damit sei gesichert, dass auch ländliche Regionen mit sehr wenigen Menschen, künftig erstmals über mobiles Internet verfügen werden. Allgemein werde „5G oder zumindest schnelles mobiles Internet“ bis 2025 auch in dünn besiedelten Gebieten Österreichs verfügbar sein, heißt es seitens des FMK.

Anwendungen immer datenintensiver
Was den Nutzen von 5G im Alltag betrifft, erklärt Gregor Wagner im Talk: „Für den einzelnen Nutzer bedeutet 5G vor allem, dass es so bleibt, wie es heute ist“, denn in Österreich seien sowohl Festnetz als auch mobiles Internet - etwa im Vergleich zu Deutschland - „hervorragend ausgebaut“. Aber es sei in etwa alle 18 Monate eine Verdoppelung des Datenverkehrs zu verzeichnen, der über die Mobilfunknetze abgewickelt wird. Grund dafür: Die Apps, also die Anwendungen auf den mobilen Geräten, werden immer datenintensiver - wenn etwa die Kameras unserer Smartphones hochauflösende Fotos und Videos ermöglichen. Mit 5G verschiebe sich die Kapazitätsgrenze wieder nach hinten und ermögliche weiterhin die gewohnt schnelle Verbindung trotz ständig steigender Datenintensität.

Was die hartnäckigen Gerüchte gesundheitsschädlicher Frequenzen beim Senden von 5G betrifft, stellt Gregor Wagner klar: Die neueste Mobilfunkgeneration werde in jenen Frequenzbereichen ausgestrahlt, die schon von älteren Generationen wie GSM, UMTS oder LTE genutzt wurden bzw. werden. 5G sei zudem nichts anderes als ein Übertragungsprotokoll, also die Sprache, mit denen die Geräte untereinander kommunizieren. An der Übertragungstechnik selbst ändere sich dabei aber nichts, so der FMK-Sprecher im Talk mit Gerhard Koller.

FMK-Pressesprecher Gregor Wagner (Bild: krone.tv)
FMK-Pressesprecher Gregor Wagner

Österreichweite 5G-Messreihe 
Erst vor kurzem wurden auch die Ergebnisse der ersten großen österreichweiten 5G-Messreihe, die in 71 Bezirkshauptstädten durchgeführt wurde, veröffentlicht. Um praxisnahe Ergebnisse zu erhalten, wurde tagsüber an belebten öffentlichen Plätzen gemessen. Zur besseren Vergleichbarkeit mit früheren Messreihen wurden dieselben Messpunkte wie in den Jahren davor gewählt. Das Ergebnis ist zwar - wie aus den Erfahrungen der ersten Vorhersagemodelle angenommen - gering, dennoch konnten die Werte der vorher schon angestellten Berechnungen nochmals deutlich unterschritten werden.

Höchste gemessene Immission gerade mal ein Hundertstel vom Grenzwert
In einer ersten Prognose 2019 ging man nämlich davon aus, dass der maximal gemessene Wert der Messreihe 2017 etwa 1,3 % des Grenzwertes betragen wird. Tatsächlich betrug der höchste gemessene Wert nur knapp 1 % des Grenzwertes und ist damit nur um 0,1 % höher als 2017, was vor allem auch daran liegt, dass heute viel mehr Daten mobil übertragen werden als noch vor fünf Jahren. Damit sei laut Angaben der FMK klar: Alle Befürchtungen, 5G würde zu einer deutlichen Erhöhung der Werte beitragen, seien unbegründet.

Die gute Nachricht: Die bei der ersten großen österreichweiten 5G-Messreihe höchste gemessene Immission beträgt gerade mal ein Hundertstel vom Grenzwert. (Bild: FMK)
Die gute Nachricht: Die bei der ersten großen österreichweiten 5G-Messreihe höchste gemessene Immission beträgt gerade mal ein Hundertstel vom Grenzwert.

Durchgeführt wurde die Messreihe vom Institute of Non-Ionizing Radiation (INIS), einem akkreditierten und auf dem Gebiet der elektromagnetischen Felder forschenden Prüfinstitut aus Slowenien.

Alle Messwerte online
Alle Messwerte und alle Messorte, gereiht nach Bundesländern und weitere Informationen, sind ab sofort öffentlich unter https://fmk.at/mobilfunk-messreihen/ abrufbar und werden in den nächsten Tagen auch in der Karte des Senderkatasters unter www.senderkataster.at verzeichnet. Mehr Infos zum Thema 5G findet man unter www.5ginfo.at

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