Dugina-Anschlag

Russen-Geheimdienst zeigt mutmaßliche Attentäterin

Ausland
22.08.2022 20:24

Während die Führung in Kiew jede Verantwortung für das Attentat auf die russische Kriegspropagandistin und Tochter des ultranationalistischen Ideologen Alexander Dugin von sich weist und sich bereits eine bis dato unbekannte russische Partisanengruppe zum Mord bekannt hat, führt der russische Inlandsgeheimdienst FSB immer mehr „Beweise“ für die Urheberschaft des ukrainischen Geheimdienstes an. Nun sind auch Videoaufnahmen von der mutmaßlichen 42-jährigen ukrainischen Attentäterin und ihrer Tochter veröffentlicht worden.

Mehrere zusammengeschnittene Aufnahmen in dem rund zwei Minuten langen Clip sollen zeigen, wie die Ukrainerin in Russland ankommt, das Haus ihres mutmaßlichen Opfers Darja Dugina betritt und dann nach der Tat das Land wieder verlässt. Dugina starb in der Nacht auf Sonntag bei der Explosion ihres Autos in einer Moskauer Vorstadtsiedlung.

„Nach Tat nach Estland ausgereist“
Der FSB erklärte, dass der Mordanschlag auf Dugina von ukrainischen Geheimdiensten geplant worden sei. Dem FSB zufolge handelt es sich bei der Täterin um eine 1979 geborene Frau aus der Ukraine, die bereits Ende Juli mit ihrer elf oder zwölf Jahre alten Tochter nach Russland eingereist und direkt nach der Tat nach Estland ausgereist sei. Russische Oppositionelle bezweifelten die Darstellung des Geheimdienstes.

Kiew hatte eine Beteiligung am Tod der 29-jährigen Dugina bereits am Wochenende zurückgewiesen. Am Montag bekräftigte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak (siehe Video unten): „Die russische Propaganda schafft eine fiktive Welt: Als Schuldige für das in die Luft gesprengte Auto der Propagandistin Dugina wurden eine Ukrainerin und ihr zwölfjähriges Kind ,festgelegt‘“. Das ukrainische Asow-Bataillon wies Behauptungen zurück, wonach die vom FSB präsentierte Tatverdächtige in irgendeiner Beziehung zu der Einheit stehe. Das Asow-Regiment ist ein ehemaliges Freiwilligenbataillon, das wegen seiner Verbindungen zu Rechtsextremisten umstritten ist und von Russland als „Neonazi“-Gruppe bezeichnet wird.

Dugin an Armee: „Siegt bitte!“
Der Vater der Getöteten, Alexander Dugin, rief unterdessen die Russen auf, im Sinne seiner rechtsnationalistischen und imperialistischen Ideologie zu kämpfen. „Unsere Herzen dürstet es nicht einfach nach Rache oder Vergeltung. Das wäre zu klein, nicht russisch“, ließ Dugin über seinen Vertrauten, den Oligarchen Konstantin Malofejew, auf Telegram ausrichten. „Wir brauchen nur unseren Sieg. Auf dessen Altar hat meine Tochter ihr mädchenhaftes Leben gelegt. Also siegt bitte!“

Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Familie der getöteten 29-Jährigen sein Beileid ausgesprochen. In einem Telegramm an ihren Vater schrieb der Kremlchef am Montag: „Ein hässliches, brutales Verbrechen hat das Leben von Darja Dugina zerstört, eines glänzenden, talentierten Menschen mit einem echten russischen Herz, gut, liebevoll, hilfsbereit und offen.“

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