Kampf um Mariupol
Ukrainische Soldaten werfen Russen Schläge vor
Ukrainische Streitkräfte, die bei der Schlacht um Mariupol gefangen genommen wurden, haben dem russischen Militär schwere Misshandlungen vorgeworfen. Dazu zählen Schläge und „schwere Folter“. Manchen Soldaten seien Nadeln in ihre Wunden gestochen worden.
„Sie zogen uns aus und zwangen uns, nackt in der Hocke zu sitzen. Wenn einer der Jungen den Kopf hob, schlugen sie ihn sofort“, sagte der ukrainische Soldat und Asow-Kämpfer Denys Tscherpouko am Montag in einer Pressekonferenz. Er und weitere Männer waren nach der russischen Einnahme von Mariupol im Mai gefangen genommen und später bei einem Austausch von Gefangenen freigelassen worden.
Der Einnahme gingen wochenlange heftige Kämpfe voraus. Die letzten Kämpfer des ehemaligen Freiwilligenbataillons Asow-Regiment, das Russland als „Neonazi-Gruppe“ bezeichnet, blieben im Stahlwerk in Mariupol und leisteten Widerstand gegen die russische Belagerung der Stadt. Nachdem sich die Soldaten schließlich doch ergeben hatten, hätten sie Fälle von „schwerer Folter“ beobachtet, schilderten sie nun. „Manchen wurden Nadeln in die Wunden gestochen, manche wurden mit Wasser gefoltert“, führte der frühere Gefangene Wladyslaw Schaiworonok aus.
Knochenbrüche
Gefangenen seien Knochen gebrochen worden. Die Angaben der ehemaligen Soldaten ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Asow-Regiment wurde 2014 formell in die ukrainische Nationalgarde integriert, nachdem es am Kampf gegen von Moskau unterstützte Separatisten im Osten der Ukraine beteiligt war.
Der Krieg in der Ukraine hat am 24. Februar begonnen. Russischen Truppen werden nicht nur Gräueltaten an Streitkräften, sondern auch an der ukrainischen Zivilbevölkerung vorgeworfen. Allerdings soll auch das ukrainische Heer auf Zivilpersonen schießen.
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