Erpresser wollen Geld

Cyberangriff auf französisches Krankenhaus

Ein Krankenhaus in Frankreich (Symbolbild)

(Bild: AFP)

Ein Krankenhaus nahe Paris ist Opfer eines Cyberangriffs geworden und musste daher am Montagabend Notfallpatienten abweisen. Die Attacke verhinderte vorläufig den Zugang zur Software des Spitals und zum Informationssystem für die Patientenaufnahme. Wie das Spital mitteilte, verlangen die Angreifer zehn Millionen Dollar (umgerechnet 10,07 Millionen Euro) Lösegeld.

Aufgrund der technischen Probleme waren die IT-Experten und Expertinnen der Klinik zunächst von einer Panne ausgegangen. „Aber als eine Lösegeldforderung von zehn Millionen Dollar kam, haben sie begriffen“, sagte Krankenhausdirektor Gilles Calmes am Montag. Der Cyberangriff verhinderte vorläufig den Zugang zur Software des Krankenhauses und zum Informationssystem für die Patientenaufnahme.

Notfallpatienten weitergeleitet
Seit Sonntag habe die Klinik zwar alles getan, um besonders dringende Fälle betreuen zu können, dennoch hätten Notfallpatienten und Patientinnen an andere Einrichtungen in der Region weitergeleitet werden müssen, sagte Calmes. Das hat damit zu tun, dass Neuaufnahmen nach dem Cyberangriff kompliziert sind. Auch Absagen von Operationen sind noch zu befürchten.

Die Klinik in Corbeil-Essonnes, etwa 30 Kilometer südöstlich von Paris, hat ungefähr 1000 Betten und gewährleistet die Gesundheitsversorgung von fast 600.000 Menschen. Zunächst blieb unklar, ob hinter dem Angriff in der Nacht auf Sonntag ein Einzeltäter oder mehrere Menschen stecken. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt.

Symbolbild

(Bild: EPA)

Forderung auf Englisch
Öffentliche Krankenhäuser in Frankreich dürfen kein Lösegeld zahlen. In diesem Fall war die Forderung laut Polizei auf Englisch.