Ruft zum Kampf auf

Dugin nach Tod von Tochter: „Die Front ist hier“

Ausland
23.08.2022 13:13

Hunderte Menschen haben am Dienstag in Moskau an einer Trauerfeier für die bei einem Anschlag getötete Darja Dugina teilgenommen. Auch ihr Vater, der angeblich Kreml-nahe Ideologe Alexander Dugin, und seine Frau nahmen an der offiziellen Feier in einem TV-Zentrum teil. „Sie starb für das Volk, für Russland, an der Front. Die Front - sie ist hier“, sagte der ultranationalistische Intellektuelle zu Beginn der Zeremonie.

„In ihrer Kindheit waren fast die ersten Worte, die wir ihr beibrachten, natürlich ,Russland‘, ,unser Staat‘, ,unser Volk‘, ,unser Imperium‘“, so Dugin über seine Tochter. Medienberichten zufolge soll er bei der Trauerfeier Russen auch dazu aufgerufen haben, im Sinne seiner Ideologie zu kämpfen.

Alexander Dugin bei der Trauerfeier für seine Tochter Darja Dugina in Moskau (Bild: APA/AFP/Kirill Kudryavtsev)
Alexander Dugin bei der Trauerfeier für seine Tochter Darja Dugina in Moskau
(Bild: Associated Press)
(Bild: APA/AFP/Kirill Kudryavtsev)

„Neues russisches Großreich“
Alexander Dugin vertritt seit Langem eine Ideologie, die die Vereinigung russischsprachiger Gebiete in einem neuen russischen Großreich vorsieht. Aus dieser Überzeugung heraus unterstützt er auch den russischen Krieg in der Ukraine. Seine Tochter teilte diese Überzeugung und trat als bekannte Medienpersönlichkeit in seine Fußstapfen. Die 29-Jährige arbeitete unter anderem für Kreml-nahe Fernsehsender wie Russia Today.

Nähe zu Putin fraglich
Darja Dugina war am Samstagabend auf einer Autobahn bei Moskau getötet worden, nachdem nach Angaben russischer Ermittler ein Sprengsatz in ihrem Auto explodiert war. Das eigentliche Ziel des Anschlags könnte laut russischen Medien ihr Vater gewesen sein, der zum Teil gar als „Putins Gehirn“ bezeichnet wurde bzw. als wichtiger Vordenker von Machthaber Wladimir Putin gilt oder zumindest galt. Laut Beobachtern versuchte sich Putin allerdings zuletzt immer mehr von Dugin zu distanzieren, soll ihn auch nicht persönlich kennen.

Russlands Präsident Wladimir Putin (Bild: AFP)
Russlands Präsident Wladimir Putin

Russlands Inlandsgeheimdienst FSB macht die Ukraine für die Tat verantwortlich, zuletzt wurden auch Videoaufnahmen der mutmaßlichen 42-jährigen ukrainischen Attentäterin und ihrer Tochter veröffentlicht. Kiew weist die Verantwortung für den Anschlag entschieden zurück.

Verstärkt Angriffe in Ukraine befürchtet
Russland setzt nach Angaben des ukrainischen Militärs unterdessen seine Angriffe in der Ukraine fort. Im Gebiet um das größte europäische Atomkraftwerk in Saporischschja habe es erneut Artilleriebeschuss und Luftangriffe gegeben, teilte der Generalstab am Dienstag mit. Die US-Botschaft in Kiew warnte davor, dass Russland in den kommenden Tagen verstärkt Angriffe auf zivile Infrastruktur und Regierungseinrichtungen planen könnte.

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