Großprojekt Jenbach

Solar-Offensive kann Strompreis nicht bändigen

Tirol
24.08.2022 11:00

Die größte Photovoltaik-Anlage der Tiwag in Jenbach kann 550 Haushalte versorgen. Weitere Pläne folgen und bis 2040 soll das Sonnenstrom-Volumen der Tiwag in Trol rund 30 mal so hoch sein als derzeit. Doch die Strompreis-Explosion im Jahr 2023 ist damit freilich nicht aufzuhalten.

Die Dimensionen sind beeindruckend: 4338 Photovoltaik-Module erzeugen auf einer ehemaligen Tiwag-Lagerfläche in Jenbach nun Strom für umgerechnet 550 Haushalte. Es ist eine der größten Sonnenstrom-Anlagen in Westösterreich, in der Größe eines Fußballfeldes. Die Zukunftspläne der Tiwag-Tochter Tinext sind noch viel ehrgeiziger: „Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie soll bis 2040 auf rund 100 Megawatt Peak ausgebaut werden, von derzeit 3,3 Megawatt Peak“, sagte Tiwag-Chef Erich Entstrasser an der Seite von Aufsichtsrats-Chef Anton Mattle und Kanzler Karl Nehammer (er kam gerade vom Forum Alpbach).

„Großparkplätze in Tirol mit Modulen überdachen“
In Anbetracht der Krisen mahnte Mattle: „Wir werden alle Formen der erneuerbaren Energien nutzen müssen.“ Anlagen wie in Jenbach sollen aber nicht auf der grünen Wiese entstehen. „Wir haben rund 800 Hektar Großparkplätze in Tirol, viele davon könnte man mit Photovoltaik-Modulen überdachen.“

Die Tiwag-Anlage in Jenbach ist etwa so groß wie ein Fußballfeld (Bild: Tiwag)
Die Tiwag-Anlage in Jenbach ist etwa so groß wie ein Fußballfeld

Die nette Vorstellung, dass wir durch derartige Offensiven rasch unabhängig von ausländischem Strom werden, wischte Nehammer beiseite: „Ja, im Sommer können wir 95 bis 110 Prozent unseres Bedarfs aus Erneuerbarem decken, doch nicht den ganzen Strom selbst behalten.“ Grund: Im Winter sei weiterhin unter anderem Gas zur Stromerzeugung und zur Stabilisierung der Netze nötig – und man sei auf den internationalen Strommarkt mit Importen angewiesen.

Strompreis: „Galgenfrist“ bei Tiwag bis Juni 2023
Wie geht es mit dem Strompreis für die Tiroler weiter? Die Tiwag-Kunden haben eine „Galgenfrist“ bis Juni 2023. Bis dahin bleiben die Preise gleich. Doch dann greift der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI), der die absehbare extreme Verteuerung in zwölf Monaten widerspiegelt. Zwischenstand wäre eine Preisverdoppelung, doch die Politik feilt bekanntlich an der Strompreisbremse.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt