Trauriges Jubiläum
Vor einem halben Jahr begann Russlands Einmarsch
Heute ist zum einen der ukrainische Unabhängigkeitstag - und gleichzeitig das sechste „Monatsjubiläum“ des russischen Einmarschs. Groß angelegte Angriffe werden erwartet.
Vor sechs Monaten startete Russland seinen brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine. Binnen Stunden änderte sich das sicherheitspolitische Gefüge in Europa: Die NATO aktivierte noch am selben Tag Verteidigungspläne für Osteuropa, EU-Sanktionspakete wurden beschlossen und in Teilen Europas die Wehretats massiv erhöht. Experten gingen von einer raschen Niederlage der Ukraine aus - und sollten sich irren.
Keine Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag
Inzwischen ist der Krieg zwischen der Ukraine und Russland in einer blutigen Pattsituation angekommen (siehe auch Grafik unten). Russlands Vormarsch im Donbass kommt nur langsam voran, die angekündigte Gegenoffensive der Ukraine im Südosten ebenfalls.
Heute sollte die Ukraine zudem den 31. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der damaligen Sowjetunion begehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte alle großen Feierlichkeiten ab, da er Angriffe Russlands befürchtet. Der ukrainische Militärgeheimdienst mahnte die Bürger zu erhöhter Vorsicht: „Luftalarm ist ein ernsthaftes Signal, und alle sollten ihn beachten.“
Russland bereitet nach Angaben der USA neue Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine vor. „Wir haben Informationen, dass Russland in den kommenden Tagen verstärkt Angriffe gegen die zivile Infrastruktur und Regierungseinrichtungen der Ukraine plant“, sagt ein US-Regierungsvertreter unter Verweis auf US-Geheimdienstinformationen. Die Furcht vor neuen Attacken wird auch dadurch genährt, dass Russland die Ukraine für den tödlichen Bombenanschlag auf die Tochter des Faschisten Alexander Dugin, Darja Dugina, verantwortlich macht. Die Ukraine weist dies zurück.
Wer greift ukrainisches AKW an?
Nach Angaben des ukrainischen Militärs setzt die russische Armee nun ihre Angriffe im Gebiet um das größte europäische Atomkraftwerk in Saporischschja fort. Es habe erneut Artilleriebeschuss und Luftangriffe gegeben. Russland und die Ukraine werfen sich wiederholt gegenseitig vor, das Gebiet des AKW zu beschießen. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Das AKW wird seit März von russischen Truppen besetzt gehalten, aber weiter von ukrainischen Technikern betrieben.
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