Aus dem Weißen Haus

Trump nahm über 700 Seiten geheime Dokumente mit

Ausland
23.08.2022 22:05

Nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump dem amerikanischen Nationalarchiv zufolge mindestens 700 Seiten geheimer Dokumente mitgenommen. Einige davon seien den höchsten Geheimhaltungsstufen zugeordnet, wie aus einem Brief an einen Anwalt Trumps hervorgeht, den das Archiv in der Nacht auf Dienstag veröffentlichte. Es handelt sich um Dokumente, die in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida lagerten und im Jänner übergeben wurden.

Über das Schreiben, das auf den 10. Mai datiert ist, berichteten US-Medien am Dienstag übereinstimmend - die „New York Times“ stellte es ins Netz. In dem Brief heißt es weiter, die Regierung müsse „eine Bewertung des potenziellen Schadens vornehmen, der sich aus der offensichtlichen Art und Weise ergibt, in der diese Materialien gelagert und transportiert wurden“. Der nun veröffentlichte Austausch zwischen der Behörde und Trumps Verteidiger fand Monate vor der Durchsuchung des Anwesens des Ex-Präsidenten durch die Bundespolizei FBI vor zwei Wochen statt. Bei dieser wurden weitere, teils als streng geheim eingestufte Dokumente sichergestellt.

Die Durchsuchung hatte über die USA hinaus für großes Aufsehen gesorgt. Trump hatte argumentiert, er habe die beschlagnahmten Dokumentensätze aus seiner Regierungszeit als Präsident freigegeben. Amtierende Präsidenten haben zwar weitreichende Befugnisse, die Geheimhaltung aufzuheben. Doch für die Freigabe von Dokumenten gibt es ein formelles Verfahren mit mehreren hochoffiziellen Schritten. Trump behauptete auch, dass es eine dauerhafte entsprechende Anweisung für alle mit nach Hause genommenen Dokumente gegeben habe.

Trump will Untersuchungen stoppen
Erst am Montag hatte Trump Klage gegen die Regierung eingereicht und verlangt, einen neutralen Prüfer der zuletzt beschlagnahmten Dokumente einzusetzen und bis zu diesem Zeitpunkt alle Untersuchungen zu stoppen. Trumps Mitnahme der Dokumente könnte eine kriminelle Handlung darstellen. Der 76-Jährige stellt das Vorgehen des Justizministeriums gegen ihn indes als politisch motiviert dar. Seit Wochen kokettiert er damit, 2024 erneut für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen.

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