Will Laufzeit strecken

Abkehr von Linie: Japan plant Bau neuer AKWs

Ausland
24.08.2022 07:41

Das erdbebengefährdete Japan will künftig noch weitere Atomkraftwerke ans Netz bringen. Wie japanische Medien am Mittwoch berichteten, will die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida die Laufzeiten von AKWs nicht nur auf über 60 Jahre verlängern, sondern erwägt sogar die Entwicklung und den Bau von Atommeilern der nächsten Generation. Dies wäre eine Abkehr von Japans bisheriger Linie, keine zusätzlichen AKWs zu bauen.

Nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 in Folge eines schweren Erdbebens und eines gewaltigen Tsunami führte Japan strengere Sicherheitsstandards ein, die den Betrieb von Reaktoren grundsätzlich auf 40 Jahre begrenzten. Ein Betrieb für weitere 20 Jahre ist jedoch möglich, wenn Verbesserungen der Sicherheit vorgenommen werden. Bisher haben demnach 17 Atomkraftwerke die verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt.

Die Reaktoren 1 und 2 in Fukushima (Bild: AFP/Tomohiro Ohsumi)
Die Reaktoren 1 und 2 in Fukushima

Regierungschef Kishida hatte kürzlich erklärt, dass Japan in diesem Winter bis zu neun der Kernreaktoren in Betrieb haben werde. Die übrigen sollen ab nächstem Jahr ebenfalls ans Netz genommen werden, berichteten japanische Medien. Die Nummer Drei der Weltwirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Fiskaljahr 2030 20 bis 22 Prozent seiner Stromversorgung aus Atomenergie zu erzeugen.

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