Der scheidende Direktor der Arbeiterkammer, Christoph Klein, fordert von Wirtschaftsminister Martin Kocher einen festgelegten Preis für Mineralöle. Das Wirtschaftsministerium solle überprüfen, ob die derzeitigen Spritpreise gerechtfertigt sind. Ist das nicht der Fall, so könnte die Preiskommission, bestehend aus Landwirtschafts-, Sozial-, Finanz- und Wirtschaftsministerium sowie Vertretern der Sozialpartner, einen volkswirtschaftlich gerechtfertigten Preis festlegen. Dies soll über einen Preisantrag der AK erreicht werden.
Zuletzt wurde so ein Antrag 2008 für Lebensmittel eingebracht. Diesmal versuche man es bei dem Produkt, wo die Preiserhöhung am deutlichsten sei, betonte Klein am Dienstag. Für die Preise von Gas und Strom ist ein derartiges Verfahren nicht möglich.
„Das ist kein Kommunismus“, stellte Klein bei einem Gespräch anlässlich seiner Pensionierung zum Ende des Monats vor Journalistinnen und Journalisten klar. „Bei aller Sympathie für Marktwirtschaft glauben wir, dass die Politik in manchen Situationen eingreifen muss.“ Während die Preiserhöhungen beim Erdgas oder beim Weizen zum Teil mit einer Verknappung zusammenhängen, beobachte man bei Strom oder Erdöl Preissteigerungen, die weit nicht so hoch sein müssten, so Klein. Ein festgelegter Preis für Mineralöle wirke auch inflationssenkend. Derzeit sei der Liter um rund 20 Cent zu teuer.
Kampf gegen Teuerung: „Mehr Nachhaltigkeit, weniger Einmalzahlungen“
Über die Preiserhöhungen in Wien sei er unglücklich. Die Wien Energie habe es aber schwerer als Energieunternehmen in anderen Bundesländern. Die Verbund AG decke viel größere Teile ihrer Erzeugung aus Wasserkraft, und sei daher in geringerem Ausmaß von den hohen Gaspreisen betroffen. Grundsätzlich zufrieden zeigte sich der AK-Direktor mit dem Kampf der Bundesregierung gegen die Teuerung. Es brauche jedoch „mehr Nachhaltigkeit und weniger Einmalzahlungen“.
Ab September ehrenamtliches Engagement in der Kinderbetreuung
In Zukunft möchte sich der ab 1. September pensionierte AK-Direktor übrigens ehrenamtlich in der Kinderbetreuung engagieren. Sein Plan sei es, eine bereits begonnene Psychotherapie-Ausbildung abzuschließen und dann als Psychotherapeut zu arbeiten. Da er in seiner Zeit im Hauptverband mit „den Schwächen des Systems“ in Kontakt gekommen sei, wolle er in diesem Bereich auch mithelfen, etwas gegen den „bürokratischen Irrsinn“ zu tun.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.