Nachdem bekannt wurde, dass es bei der Nachhilfefirma GoStudent zu einem Missbrauchsfall gekommen sein soll, reagiert nun das Unternehmen selbst. Es habe gleich, nachdem es die Informationen erhalten habe, dem betroffenen Schüler Unterstützung angeboten - der Nachhilfelehrer (31) wurde zudem sogleich von der Plattform entfernt, beteuert GoStudent.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Ein Nachhilfelehrer der bekannten Online-Nachhilfeplattform soll einem minderjährigen Schüler Bilder und pornografische Videos geschickt haben. Zusätzlich habe er ihn mutmaßlich auch unter Druck gesetzt, von sich selbst aufgenommene Nacktfotos an den Tutor (so werden die Nachhilfelehrer auf der Plattform genannt) zu schicken.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Über mehrere Wochen hinweg soll der Mann den Teenager hartnäckig digital bedrängt haben - stets mit der Drohung, bei Nichtbefolgen weitere Hilfestellung in Form von Online-Nachhilfe einzustellen. Erst der Cousin des Opfers brachte den Fall ans Tageslicht, als sich dieser an ihn wandte. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Aufgrund des Vorfalls wurde nun der Vorwurf laut, dass GoStudent ein Problem bei der Qualitätssicherung bei der Auswahl der Tutoren habe.
GoStudent bestreitet Vorfall nicht
Das Unternehmen bestreitet den Vorfall auch gar nicht: Man habe umgehend die Eltern des Schülers informiert, als man vom Cousin des Schülers aufmerksam gemacht wurde, betonte GoStudent in einer Stellungnahme. Dabei habe man nicht nur voll Unterstützung angeboten, die Behörden zu informieren und eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft zu senden - die Eltern hätten dieses Angebot aber abgelehnt.
Darüber hinaus wurde der Tutor sofort von der Plattform entfernt und Kontakt zu den anderen Eltern aufgenommen, deren Kinder in Kontakt mit dem Beschuldigten standen. Dabei habe man von keinen weiteren Vorfällen erfahren. „Wir nehmen die Angelegenheit sehr ernst“, beteuerte man: „Jede Unterrichtseinheit soll für die SchülerInnen ein sicherer Ort zum Lernen sein“, so GoStudent.
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