Marco Pogo:

„Politiker machen Kabarett und wissen es nicht“

Politik
25.08.2022 14:25

Bundespräsidentenkandidat Dominik Wlazny alias Marco Pogo von der Bierpartei war der Erste, der die Hürde von 6000 Unterstützungserklärungen geschafft hat. Der Zuspruch sei enorm. „Es ist Zeit für Veränderung und das ist genau meine Motivation“, so Wlazny. „Ich glaube, es war jetzt immer sehr still rund um den Präsidenten. Es sind aber leider keine stillen Zeiten“, so Wlazny im krone.tv-Livetalk mit Jana Pasching.

Man sehe, welche Krisen rund um uns aufbrechen. Wlazny: „Parallel dazu kämpft man mit einer Bundesregierung, die es schafft, Dinge in den Sand zu setzen, sowohl politisch als auch kommunikativ. Ich glaube, es braucht eine Instanz - und das kann in Wahrheit nur der Bundespräsident sein - der eine moralische Richtschnur ist und Missstände deutlich benennt.“ Aber: „Ich wäre laut und nicht leise. Ich will zeigen, dass Politik auch anständig sein kann.“

Von politischen Gegnern wurde Wlazny, der außerdem als Sänger und Kabarettist tätig ist, anfangs noch belächelt. Das ändere sich nun. Dass seine anderen Karrieren ihm bei der Kandidatur zum Bundespräsidentenamt im Weg stehen, glaubt er aber nicht: „Ich bin der Meinung, dass ich als Sänger und Kabarettist auf einer Bühne stehen kann und dass ich als Politiker ernsthafte Sachen machen kann. Ich behandle in meinem Kabarett zwar oft politische Themen, weil ich ein politischer Mensch bin. Was viel schlimmer ist: Viele Politiker machen Kabarett und wissen es nicht.“

Bierpartei-Chef Dominik Wlazny alias Marco Pogo will mit seiner unkonventionellen Art überzeugen. (Bild: krone.tv)
Bierpartei-Chef Dominik Wlazny alias Marco Pogo will mit seiner unkonventionellen Art überzeugen.

„Werde Land nicht zupflastern mit Plakaten“
Für den Wahlkampf werde er nicht viel Geld brauchen. Er werde das Land nicht „zupflastern mit Plakaten“ und auch keine Inserate schalten, sondern in den sozialen Medien überzeugen. „Selbst wenn jemand käme und mir Geld anbieten würde, würde ich dankend ablehnen. In dem Moment würde ich genau die Unabhängigkeit verlieren, die ich von der Politik einfordere.“

Bei seinen Werbeständen gab es Wasser statt Bier - unerwartet für eine politische Bewegung, die sich Bierpartei nennt. „Es gab kein Bier, weil ich mir den Vorwurf nicht anhören wollte, ich hätte meine Unterstützungserklärungen mit Bier erhalten. Jetzt habe ich sie als Erster erhalten - mit Wasser.“ Das bringe noch deutlicher zum Ausdruck, wie groß die Motivation der Leute sei.

Jana Pasching im Gespräch mit Bundespräsidentenkandidat Dominik Wlazny (Bild: krone.tv)
Jana Pasching im Gespräch mit Bundespräsidentenkandidat Dominik Wlazny

Eignungstest für Politiker? „Sollte genau schauen, ob Leute befähigt sind“
Als Bundespräsident wolle er Missstände aufzeigen - in der Gesellschaft und in der Politik: Um Minister zu werden, reiche oft schon eine Mitgliedschaft im Bauernbund, „oder man muss aus Tirol oder Niederösterreich kommen“, sagt Wlazny. Es gehe aber um sehr viel mehr in diesen Ämtern. „Man sollte sich wirklich genau anschauen, ob die Leute befähigt sind, diesen Job zu machen. Dann erspart man sich auch, alle paar Wochen die Tapetentüren zu lüften.“

Ein Bier mit Van der Bellen stehe noch aus: „Er hat sich noch nicht gemeldet.“ Aber es gäbe sehr viele Themen, die er mit Van der Bellen besprechen wollen würde. „Durchs Reden kommen die Leute zusammen. Das, was ich nicht mit ihm besprechen will, ist, warum ich mich dazu entschieden haben, bei dieser Wahl anzutreten.“

Ob er als unkonventioneller Kandidat fürs Bundespräsidentenamt Vorteile habe? „Wir leben in unkonventionellen Zeiten. Es ist Zeit, gewisse Themen neu zu denken und an Dinge anders heranzuschreiten. Es ist, glaube ich, eine Erfrischung, die es dringend braucht.“

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