2 Bluttaten schocken

NÖ: Aus Eifersucht zum Stanleymesser gegriffen

Österreich
25.08.2022 21:20

Erneut machen Frauenmorde in Österreich Schlagzeilen. Die „Krone“ hat die Hintergründe der jüngsten Fälle in Niederösterreich durchleuchtet.

Knapp 8500 Einwohner zählt die Stadt Neulengbach im Wienerwald. Niemand an diesem verregneten Donnerstagmorgen will die 20-Jährige, die tags zuvor hinter Wohnungstür 1 im Haus in der Wiener Straße mit einem Stanleymesser getötet wurde, gekannt haben.

Niemand das Gesicht oder Namen ihres On-off-Partners, eines 22-jährigen Moldawiers, der sich die Messerklinge nach der Tat selbst anlegte. Wie berichtet, wurde das Paar am Mittwoch gegen 16.30 Uhr vom eigentlichen Wohnungsinhaber entdeckt. Er kam von der Arbeit nach Hause, wollte mit seinem Mitbewohner und dessen Freundin plaudern, stand aber vor einer versperrten Wohnzimmertür. Totenstill war es dahinter.

Er schlug Alarm - der Rest ist bekannt. Die Einsatzkräfte entdeckten die blutüberströmten Leichen. Mord-Suizid, die Spurenlage war klar, heißt es.

„Die haben nicht nur Marihuana geraucht“
Im Friseursalon direkt unter dem Tatort wird zwar über die Tat gesprochen, gehört oder gar gesehen hat aber niemand etwas. Ein Gegenüber-Nachbar erzählt irgendetwas von wilden Drogenpartys: „Die haben nicht nur Marihuana geraucht.“ Wer die sind, weiß er nicht. Doch die Toten haben Namen: Carmen W. und Euginiu N. - sie stammt aus Neulengbach und er hatte die österreichische Staatsbürgerschaft. Sie liebten sich, hassten sich und starben.

Weiterer Mord in Niederösterreich
Auch in einem Villenviertel am Schlosssee in Oberwaltersdorf im südlichen Niederösterreich wurden, wie berichtet, die Einsatzkräfte alarmiert. Der geschockt wirkende Hausbesitzer gab an, seine 57-jährige Frau blutüberströmt im Ehebett gefunden zu haben. Sie wurde mit mindestens vier Messerstichen im Kopf und Hals - die Tatwaffe wird noch gesucht - ermordet.

Für die Frau in Oberwaltersdorf kam jede Hilfe zu spät. (Bild: APA/THOMAS LENGER)
Für die Frau in Oberwaltersdorf kam jede Hilfe zu spät.

Vom Zeugen zum Verdächtigen
Der anfänglich als Zeuge geltende Ex-Geschäftsmann (er hatte mit dem Opfer ein Küchenstudio geführt und vor Jahren verkauft) geriet aber rasch, auch wegen fehlender Einbruchsspuren, ins Visier der Gewaltgruppe. Aufgrund der ihn belastenden Faktenlage ordnete die Staatsanwaltschaft nun die Festnahme an. Der Tatverdächtige sitzt in der Justizanstalt Wiener Neustadt und schweigt vorerst.

Über das Motiv herrscht noch Rätselraten. Wollte sie sich trennen, war Eifersucht im Spiel? Wie es im Bekanntenkreis heißt, habe sich der 64-Jährige von früheren Freunden mehr und mehr abgekapselt.

Todessprung von der 114-Meter-Brücke in Reutte: Nach dem Mord an seiner Freundin (17) stürzte sich der 18-Jährige in die Tiefe. (Bild: Hubert Rauth)
Todessprung von der 114-Meter-Brücke in Reutte: Nach dem Mord an seiner Freundin (17) stürzte sich der 18-Jährige in die Tiefe.

Schockierende Parallelen zu Todesdrama in Tirol
Ein ähnliches Drama spielte sich, wie berichtet, im Juni in Tirol ab. Ein 18-Jähriger stach mit einem Klappmesser auf seine Freundin (17) ein, bis sie sich nicht mehr rührte. Eifersucht war der Grund! Dann sprang er von einer 114-Meter-Brücke in den Tod.

Wende indes bei einem anfänglichen weiteren Mordalarm im Wiener Prater, nachdem Schüsse durch die Nacht hallten - es war eine Verzweiflungstat.

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