Von London über Singapur bis Sydney: Als Komplettanbieter von Bahninfrastruktur ist Linzer Stahl-Konzern erste Klasse. Nun geht die voestalpine auch in Ägypten in die Offensive.
„Next stop, Picadilly Circus!" Die Kreuzung mit den überdimensionalen Vidi-Walls beherbergt eine der mehr als 270 Stationen der U-Bahn in London. Was allerdings nur wenige wissen: Die älteste Untergrund-Bahn der Welt baut ganz auf das Know-how der Schienen-Spezialisten der voestalpine. Während viele beim Technologie- und Stahlkonzern an Hochöfen und Teile für die Autoindustrie denken, die von den Linzern hergestellt werden, ist das Unternehmen nämlich die Nummer eins der Welt, wenn’s um komplette Bahninfrastruktursysteme geht.
Unter dem Namen „Railway Systems“ werden Schienen, Weichen und Signaltechnik hergestellt, die dann auch im Gesamtpaket zum Einsatz kommen - wie etwa bei den U-Bahnen in der französischen Hauptstadt Paris, in Singapur, São Paulo/Brasilien, Sydney/Australien und in Wien. Bei Straßenbahnen ist das Rundum-Angebot made by voestalpine unter anderem in Zürich oder Oslo gefragt. Für den Gotthard-Basistunnel in der Schweiz, den längsten Eisenbahntunnel der Welt, lieferte die voestalpine Schienen und Weichen.
Auch Ägypten plant ein Hochgeschwindigkeitsnetz
Immer wieder zeigt der Konzern dabei, dass er weit mehr kann als „nur" aus Stahl Teile herzustellen. So ermöglicht die von Franz Kainersdorfer geleitete Metal-Engineering-Division auch die volldigitale Überwachung von Bahnstrecken. An einer Hochgeschwindigkeitsweiche, die die Schienenfahrzeuge mit bis zu 380 km/h passieren, sind daher bis zu 40 Sensoren verbaut. Diese liefern jede Menge Daten, messen zum Beispiel auch, ob die Stelle gerade frei oder befahren ist - ein wichtiger Puzzlestein in puncto Sicherheit.
Großer Hoffnungsmarkt ist für den Konzern ein Land, bei dem viele Oberösterreicher eher an Badeurlaub denken: Ägypten. Mit den dortigen Staatsbahnen gründete die voestalpine zuletzt eine Gemeinschaftsfirma, hat dabei das im Land geplante, 1800 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsbahnnetz im Hinterkopf. Die dafür benötigten Weichen will der Stahl-Konzern dann direkt vor Ort in Kairo produzieren lassen.
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