Aktive, gesunde Menschen können das Spital nach dem minimal-invasiven Eingriff meist schon nach nach einem Tag wieder verlassen. So funktionieren die beiden Methoden.
Der „Bruch“ zählt zu den häufigsten Gründen für eine Operation. Männer sind etwa zehn Mal häufiger betroffen als Frauen. 20.000 Österreicher erhalten jährlich die Diagnose Leistenbruch. Die beiden heute zur Verfügung stehenden Techniken TEPP und TAPP sind für den Patienten äußerst schonend.Prinzipiell dringt der Chirurg bei den Schlüsselloch-Techniken über drei winzige Schnitte zur Bruchpforte vor und schiebt den durch die Lücke vorgequollenen Bauchinhalt zurück. Durch das Einbringen eines speziellen Kunststoffnetzes wird die Bruchlücke verschlossen.
„Hernienoperationen sind heute so schonend (Kurzzeitnarkose oder lokale Betäubung), dass selbst Risikopatienten nicht mehr auf ein Bruchband angewiesen sind."
Prim. Dr. Andreas Selberherr, Leiter der Abt. für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Evangelisches Krankenhaus (EKH) Wien.
Wendet man die TEPP-Technik an, wird der Bruch in dem ganz schmalen Raum zwischen Muskulatur und Bauchfell - ohne Klammern und Nähte - von außen saniert. Das verstärkende Kunststoffnetz wird also außerhalb der Bauchhöhle über die Bruchpforte gelegt. Geht man hingegen nach der so genannten TAPP-Methode vor, wird das verstärkende Netz von der Bauchhöhle aus, also von innen befestigt:
5. 9. „Leistenbruch“ - um 16.55, am 6.9. um 7.45 und 12.30 sowie am 9. 9. um 8.10 Uhr. Experte Prim. Dr. Andreas Selberherr beantwortet im Interview interessante Fragen zum Thema.
Jede Technik hat ihr Für und Wider, und so wie kein Bruch dem anderen gleicht, ist die Wahl der richtigen Sanierungsmethode auch individuell - nach Alter, Gesundheitszustand und Aktivitätsniveau - zu treffen.
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