Kein Ende der Rassismus-Debatte rund um Winnetou: Auch bei der deutschen ARD hat die von Karl May erschaffene Kultfigur keinen Platz mehr. Der öffentlich-rechtliche Rundfunkverbund ließ die Lizenzen für die Winnetou-Filme auslaufen.
Konkret strahlt keiner der ARD-Sender die Westernklassiker mit Pierce Brice in der Rolle des Apachen-Häuptlings mehr aus. Laut einem Bericht der „Bild“ hat die ARD die Lizenzen bereits vor zwei Jahren nicht mehr verlängert und somit 2020 einen Schlussstrich unter die Winnetou-Filme gezogen.
Denn auch künftig wird die Karl-May-Verfilmung auf den ARD-Sendern nicht mehr über die Bildschirme flimmern: Neue Lizenz-Käufe seien nicht geplant, teilte man mit. Eine Begründung für das Aus des Apachen-Häuptlings nannte die ARD nicht. Das ZDF hingegen hat das „Kriegsbeil“ bislang nicht ausgegraben: Es hält weiter an Winnetou fest und zeigt auch künftig die Westernklassiker.
Auch der ORF verfügt derzeit nicht über Lizenzverträge. „Sollte es sich allerdings programmlich ergeben, wird der ORF wieder ,Winnetou‘-Filme ausstrahlen“, teilte ein Sprecher mit.
Verkaufsstopp für Kinderbücher entfachte Debatte
Wie berichtet, hatte der Ravensburger-Verlag den Verkauf neuer Kinderbücher, die begleitend zum aktuellen Kinofilm „Der junge Häuptling Winnetou“ erschienen sind, gestoppt. Der Grund: Kritiker warfen den Machern unter anderem vor, Bücher und Film würden Stereotypen transportieren und Vorurteile schüren.
Wie der Verlag auf Instagram erklärte, wurde die Entscheidung basierend auf dem Feedback der Leserschaft gefällt. So habe man „mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt“. Es würden etwa rassistische Vorurteile reproduziert. Auf große Gegenliebe stößt der Verkaufsstopp allerdings nicht: Laut einer Umfrage in Deutschland hält die Mehrheit der Befragten den Schritt für überzogen und falsch.
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