Gesundheitsminister Johannes Rauch hat wieder einmal ordentlich auf den Busch geklopft. Nun zeigen sich Vorarlberger Wirtschaftsorganisationen empört.
Angesprochen auf den jüngsten Starkregen, holte Johannes Rauch in einem Interview mit den „VN“ zu einem Rundumschlag aus: Es sei an der Zeit, dass die Regierenden begreifen, was es geschlagen habe. Der Klimaschutz müsse höchste Priorität genießen, was auch bedeute, Projekte infrage zu stellen und Geld umzuwidmen: „Es kann nicht sein, dass man an antiquierten Vorhaben wie der S18 oder dem Stadttunnel festhält.“
Es kann nicht sein, dass man an antiquierten Vorhaben wie der S18 oder dem Stadttunnel festhält.
Johannes Rauch
Allein der Stadttunnel Feldkirch koste mindestens 300 Millionen Euro, das entspreche in etwa einem Pumpspeicherkraftwerk der Illwerke-VKW: „Das Kraftwerk bringt einen Nutzen für die Zukunft. Der Stadttunnel ist vergrabenes, verlochtes Geld.“
Empörte Reaktionen auf Rauchs Sager
Es gibt gute Gründe, sich dieser Meinung anzuschließen, die Landes-ÖVP und die Vorarlberger Wirtschaftsorganisationen tun dies allerdings nicht. „Für den Wirtschaftsstandort so wichtige und für die Entlastung von verkehrsgeplagten Menschen notwendige Infrastrukturprojekte einfach mal so gegen andere, noch nicht durchdachte Projekte auszutauschen, ist nicht dienlich“, hieß es von WKV-Präsident Wilfried Hopfner.
Ähnlich fiel die Reaktion von IVV-Boss Martin Ohneberg aus: „Ich bin gegen dieses ständige Ausspielen von benötigter Infrastruktur und den Klimaschutzmaßnahmen. In einem funktionierenden Wirtschafts- und Lebensraum braucht es sowohl Verkehrsentlastungen, wie eben die S18, wie auch Investitionen in den Klimaschutz.“
ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück gab sich ebenfalls zerknirscht: „Ich finde es schade, dass Johannes Rauch der Landesregierung nun via Medien Ratschläge erteilt. Das ist kein guter Stil und das bin ich von ihm nicht gewöhnt.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.