Knapp vor Schulstart

Viele Stellen unbesetzt: Großes Zittern um Lehrer

Wien
27.08.2022 06:00

In einer Woche starten 240.000 Wiener Schüler ins neue Jahr. Ob ausreichend Lehrer in den Klassen stehen werden, ist jedoch offen. Viele Stellen sind unbesetzt. Eine Zitterpartie.

Kurz vor Beginn des Schuljahres beschäftigen die Wiener Pflichtschulen viele Themen. Doch der massive Personalnotstand stellt alle anderen Anliegen in den Schatten. „Die Lage ist sehr schlimm, und sie könnte noch schlimmer werden, denn nächste Woche werden Niederösterreich und Burgenland noch einmal versuchen, Lehrer abzuwerben“, sagt der oberste Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs (FCG). In manchen Schulen ist die Lage besonders angespannt: In einer Wiener Volksschule sollen „Krone“-Informationen zufolge neun von rund 30 Lehrern, also knapp ein Drittel, fehlen.

Die Bildungsdirektion beruhigt indes: „Während der Sommermonate wurden in Wien mehr als 700 Pädagogen in allen Pflichtschulen neu angestellt.“ Krebs zufolge soll es sich dabei aber hauptsächlich um Teilzeitanstellungen handeln. Grund dafür sei das fünfjährige Studium, wodurch die jungen Kollegen keine volle Lehrverpflichtung übernehmen können, sprich eigene Klassen.

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Das Parkpickerl sowie die steigenden Gebühren in der Stadt vertreiben einerseits Lehrer und schrecken andererseits junge Kollegen ab, in Wien zu unterrichten.

Thomas Krebs, oberste Wiener Pflichtschullehrer-Personalvertreter (FCG)

„Wien hat immer weniger zu bieten“
Weniger Lehrer würden aber gleichzeitig größere Klassen bedeuten und damit eine geringere Bildungsqualität. „In Vorarlberg zum Beispiel wird mit besserer Bezahlung geworben. Was hat Wien zu bieten? Mit dem Parkpickerl und den steigenden Gebühren immer weniger“, kritisiert Krebs.

„Habe bis dato keine Rückmeldung auf meine Bewerbung“
Zusätzlich werden den Bewerbern von der Bildungsdirektion Steine in den Weg gelegt. „Ich habe mich im Mai fristgerecht beworben und bis dato, eine Woche vor Schulbeginn, noch keine Rückmeldung erhalten“, erzählt eine auszubildende Volksschullehrerin. Unter diesen Umständen wird der Lehrerberuf bestimmt nicht beliebter.

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