Auf Kunstliebhaber wartet diesen Herbst ein Highlight: Die umfangreiche Kunstsammlung des 2018 gestorbenen Microsoft-Mitbegründers Paul Allen wird im November versteigert. Die Kunstauktion werde „die größte und außergewöhnlichste“ der Geschichte, erklärte das Auktionshaus Christie‘s am Donnerstag. Die Sammlung umfasst mehr als 150 Werke aus 500 Jahren Kunstgeschichte. Sollte ihr Schätzwert von mehr als einer Milliarde Dollar erzielt werden, wäre dies ein absoluter Rekord.
Die Sammlung enthält unter anderem das Gemälde „La Montagne Sainte-Victoire“ des französischen Malers Paul Cézanne, das nach Angaben des Auktionshauses allein mehr als 100 Millionen Dollar (99,81 Millionen Euro) wert ist. Auch das Werk „Small False Start“ des US-Künstlers Jasper Johns, das laut „New York Times“ auf mehr als 50 Millionen Dollar geschätzt wird, ist Teil der Sammlung.
„Ereignis von beispielloser Größenordnung“
„Die inspirierende Figur des Paul Allen, die außergewöhnliche Qualität und Vielfalt der Werke und dass alle Einnahmen wohltätigen Zwecken gewidmet sind, schafft eine einzigartige Kombination, die den Verkauf der Sammlung von Paul G. Allen zu einem Ereignis von beispielloser Größenordnung macht“, erklärte Christie‘s-Chef Guillaume Cerutti. Nähere Angaben zu weiteren Werken neben den Bildern von Cézanne und Johns machte Christie‘s nicht.
Eine Wanderausstellung im Jahr 2016 hatte jedoch einen Einblick in den außergewöhnlichen kunsthistorischen Reichtum der Sammlung ermöglicht: Dabei waren unter anderem Werke von Monet, Manet, Klimt, Hockney und Richter zu sehen. Allen hatte laut Christie‘s verfügt, dass der gesamte Erlös der Auktion wohltätigen Zwecke zugute kommt.
Paul Allen wurde nur 65 Jahre alt
Der milliardenschwere Microsoft-Mitbegründer und US-Investor Paul Allen war 2018 im Alter von 65 Jahren an Krebs gestorben. Er hatte Microsoft 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet. 1983 verließ er den Software-Giganten aus gesundheitlichen Gründen und wegen Spannungen im Verhältnis zu Gates, blieb aber als Unternehmer und Investor aktiv.
Der bisherige Rekorderlös bei der Versteigerung einer privaten Kunstsammlung lag bei 922 Millionen Dollar und wurde dieses Frühjahr für die Sammlung des US-Ehepaars Harry und Linda Macklowe erzielt.
Nicht nur wegen dieser Versteigerung entwickelt sich das laufende Jahr zu einem der umsatzstärksten im Kunstmarkt. Im Mai wurde ein Marilyn-Monroe-Porträt des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol für 195 Millionen Dollar versteigert. Damit wurde ein neuer Rekord für Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert aufgestellt.
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