Der kalifornische Software-Unternehmer Dan O’Dowd hat Anfang August Videos veröffentlicht, auf denen zu sehen ist, wie ein Tesla Kinder-Dummys regelrecht niedermäht. Nun geht der US-Autohersteller gegen diese Clips vor.
O’Dowd erregte weltweites Aufsehen, und nach Kritik entschuldigte er sich für eine Irreführung, ohne aber konkret zu werden oder seinen Kampf gegen „Full Self Driving“ einzustellen. Jetzt wehrt sich Tesla gegen die Vorwürfe bzw. die Videos mit einer Unterlassungserklärung. Darin heißt es unter anderem, man sehe in dem Video eine „diffamierende Falschdarstellung“ der Full-Self-Driving-Technologie, die sich außerdem noch in der Entwicklung befinde.
Doch genau darum geht es bei der Kritik: dass Tesla gefährliche Technologie auf den öffentlichen Straßenverkehr loslässt, die noch nicht ausgereift ist.
„The Dawn Projekt“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Einsatz der Software in Tesla-Fahrzeugen zu verhindern, und deshalb eine Kampagne ins Leben gerufen, welche den US-Kongress auffordert, die Software zu verbieten.
Die Autos sollen verboten werden, bis Tesla beweist, dass die Fahrzeuge keine Kinder auf Zebrastreifen niedermähen.
Testfahrer Dan O’Dowd
Tesla-Test mit echtem Kind!
Tesla-Fahrer auf der ganzen Welt stellen die Situation nach: Ein Fahrzeug rollt mit aktiviertem Autopilot eine Straße entlang und trifft auf einen Kinder-Dummy. Mal geht es gut, mal mäht der Wagen die Puppe nieder.
Ein Vater ging in seinem grenzenlosen Vertrauen in die Technik sogar so weit, dass er sein eigenes Kind auf die Straße stellte und das Auto selbst bremsen ließ. Zum Glück hielt der Wagen rechtzeitig an. YouTube hat das Video mittlerweile gelöscht, weil es gegen die Regeln verstößt.
Längst läuft eine Klage gegen Teslas „Autopilot“: Die kalifornische Fahrzeugbehörde DMV wirft dem Autohersteller vor, seine Fahrerassistenzsysteme besser darzustellen, als sie eigentlich sind. Tesla-Autos funktionierten bis heute nicht „als autonome Fahrzeuge“, moniert die Behörde.
Ein Erfolg der Klage könnte schwerwiegende Folgen für das Unternehmen haben - bis hin zum Widerruf der Lizenzen, die Tesla zur Herstellung und zum Verkauf seiner Autos in Kalifornien berechtigen. Allerdings will die Behörde mit der Klage aber eigentlich nur erreichen, dass der Autobauer seinen Kunden genauere Informationen zur Verfügung stellen muss.
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