Preiserhöhungen der Hersteller, hohe Kosten für Energie und der Personalmangel belasten viele Unternehmen im Burgenland. Auch bei den Handelsbetrieben wird dadurch das Wachstum deutlich geschmälert.
Im Handel ist die Situation weiter angespannt. „Das erste Halbjahr sieht umsatzmäßig nur auf den ersten Blick zufriedenstellend aus. Bei näherem Hinsehen bleibt angesichts der hohen Preissteigerungen vom Wachstum kaum etwas übrig“, fasst Andrea Gottweis, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Burgenland, die Ergebnisse einer aktuellen Studie zusammen. Einzelne Branchen würden die Fortsetzung einer nun schon sehr langen Durststrecke erleben.
Das nominelle Umsatzplus im Handel lag im Burgenland im ersten Halbjahr 2022 bei 14,1% gegenüber dem Vorjahr. Bei Berücksichtigung der steigenden Preise beträgt das reale Wachstum nur noch 1,5%. Im burgenländischen Einzelhandel bewegen sich die Umsätze nominell um 7,7%. Preisbereinigt ist das lediglich ein Plus von 0,2%.
Unterschiede zwischen den Branchen
Die Entwicklung im Detail: Überdurchschnittliche Zuwächse vermelden die modischen Branchen – bei allerdings äußerst niedriger Ausgangsbasis. Die Rückgänge der Vorjahre können aber bei weitem nicht ausgeglichen werden. Steigerungen gab es auch im Sportartikeleinzelhandel (+6,6%) sowie Drogerien und Apotheken (+6,4%).
Stark eingebrochen ist die Kfz-Wirtschaft (–4,8%). Noch schlechter lief es zudem im Elektroeinzelhandel (–17,5%) und Möbeleinzelhandel (–18,9%).
Mehr Beschäftigte, aber auch viele offene Stellen
Zugleich verzeichnete der Handel ein Beschäftigungsplus von 2,4%. Allerdings gab es laut AMS auch 266 offene Stellen. „Dieser Arbeitskräftemangel wird den Handel noch länger beschäftigen, ebenso die außergewöhnlichen Steigerungen der Preise auf Lieferantenseite und vor allem bei den Energiepreisen“, so Gottweis.
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