Viele Fragen beschäftigen das Land: Die Volkspartei Niederösterreich will in einem zweitägigen Ideenwerkstatt die Antworten für die Zukunft finden. „Wir sind tagtäglich in allen Lebensbereichen mit den unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert und dürfen allen Krisen zum Trotz nicht auf die Arbeit vergessen, die sonst noch für und in Niederösterreich zu erledigen ist - in ganz vielen Bereichen wie Arbeit, Mobilität, Gesundheit, Familien und dem Klima- und Umweltschutz. Und diese Arbeit braucht Perspektiven und gemeinsame Ziele. Aus diesem Grund kommen wir heute und morgen bereits zum zweiten Mal zum Campus Niederösterreich zusammen“, hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz den Startschuss für den Campus Niederösterreich der Volkspartei NÖ an der FH St. Pölten gegeben.
Die politische Arbeit brauche Perspektiven und gemeinsame Ziele. Aus diesem Grund komme man „heute und morgen bereits zum zweiten Mal zum Campus Niederösterreich zusammen“, so die Landeshauptfrau. Dieses Jahr findet die Ideenwerkstatt vor einem besonderen Hintergrund statt: Dem Programmprozess zum Arbeitsprogramm der Volkspartei Niederösterreich der nächsten fünf Jahre. „Diese Programmarbeit wird heuer so offen und so breit geführt wie nie zuvor, als Partei für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher - als Niederösterreich Partei", betont Johanna Mikl-Leitner bei der Pressekonferenz.
Land braucht viele Hände - aber auch viele rauchende Köpfe
Es gehe ihr und der Volkspartei darum, „Antworten auf die aktuellen Herausforderungen in unserer Heimat zu finden und Chancen sowie Risiken der Zukunft bereits jetzt zu erkennen. Für uns ist klar: Unser Land braucht viele Hände, die anpacken - aber mindestens genauso viele rauchende Köpfe, um das Land so breit aufzustellen wie nie zuvor“, sagt die Landeshauptfrau. Man wolle das „Land besser, zukunftsfit und weiterhin resilient machen können. Denn als die führende Partei des Landes - als die Niederösterreich-Partei - muss es unser Anliegen sein, dieses Land im Interesse aller noch lebens- und liebenswerter zu machen", formuliert die Landeshauptfrau ihre Ziele.
Um dies zu erreichen, nennt VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner sechs Säulen, die es nun umzusetzen gilt:
Jede dieser 6 Säulen beziehe dabei Ebner zufolge eine eigene Zielgruppe mit ein. Dabei sei das wichtigste: „Es gibt keine Denkgebote und keine Denkverbote - keine ideologischen Schranken oder parteipolitischen Hürden. Es gibt nur einen Grundsatz: Jede Idee, die das Land weiterbringt und den Landsleuten hilft, ist willkommen. Deshalb sind wir die Niederösterreich-Partei“, erklärt der VPNÖ-Landesgeschäftsführer.
Länder mit stärkeren Kompetenzen für Schweizer Experten der bessere Weg
Professor Christian Keuschnigg, aktuell Direktor der Wirtschaftspolitischen Zentrums und Universitätsprofessor an der Universität St. Gallen in der Schweiz, war als Experte am Freitag zu Gast am Campus Niederösterreich. Dabei hat er in seinem Vortrag vor allem die These untermauert, dass es besser für den Gesamtstaat und die Bürgerinnen und Bürger sei, wenn Länder stärker mit Kompetenzen ausgestattet sind.
Dazu betont er: „Wohlstand ist mehr als Einkommen. Die Familien wollen ein hohes Einkommen, Sicherheit und eine gute Versorgung mit öffentlichen Leistungen. Aber die Bedürfnisse in den Städten und auf dem Land sind sehr unterschiedlich. Das Land NÖ kennt die lokalen Verhältnisse genau und kann die Politik auf die lokalen Verhältnisse zuschneiden“. Damit die Familien und Unternehmen „ihr Bundesland“ an der Spitze der Entwicklung sehen, müsse die Landesregierung für Standortattraktivität sorgen, die Rahmenbedingungen für Bildung und Innovation stetig verbessern, die Kaufkraft der schwächeren Einkommensgruppen schützen, eine gute Gesundheitsversorgung sichern und viele andere öffentliche Dienstleistungen erbringen, so der Schweizer Experte.
Die Herausforderungen in Niederösterreich seien seinen Worten zufolge anders als in Wien und Vorarlberg. „Damit die Landesregierung an allen Hebeln der Politik drehen und mehr bewegen kann, braucht sie mehr Finanzautonomie, also Gestaltungsmöglichkeiten bei Ausgaben und Steuern. Im österreichischen Föderalismus ist der Spielraum jedoch gering. Der Vergleich mit der Schweiz legt nahe: Es braucht mehr Finanzautonomie der Länder und Gemeinden in Österreich“, ist Professor Keuschnigg überzeugt.
Mikl-Leitner will Land „bestmöglich“ durch bewegte Zeiten bringen
„Wir leben inmitten der schwierigsten und herausforderndsten Zeiten unserer Generation. Zeiten mit Krisen, die Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben und uns tagtäglich vor neue Herausforderungen stellen. Herausforderungen, für die es in den meisten Fällen keine einfachen Antworten gibt - denen man mit einer breiten Palette von Ideen und Maßnahmen begegnen muss, um unseren Landsleuten zu helfen und sie bestmöglich durch die bewegte Zeit zu bringen“, weiß Landeshauptfrau Mikl-Leitner um die aktuellen Sorgen der Bürgerinnen und Bürger.
Für sie als Landeshauptfrau gelte ein Grundsatz: „Helfen und Handeln in diesen schwierigen Zeiten. Niederösterreich muss ein Land sein, das mutig handelt und tatkräftig hilft. Mutige Entscheidungen als Land - tatkräftige Hilfe als Gemeinschaft. Deshalb sind wir auch als Land Niederösterreich bei der Teuerung vorangegangen und haben noch im Juli einstimmig fünf konkrete Maßnahmen gegen die Teuerung beschlossen“.
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