Wahlkampf in Brasilien
Präsident Bolsonaro buhlt bei Rodeo um Stimmen
Wenige Wochen vor der Präsidentenwahl in Brasilien hat der rechtspopulistische Amtsinhaber Jair Bolsonaro bei einer Rodeo-Veranstaltung um die Stimmen der mächtigen Landwirte geworben. Er ritt am Freitagabend beim Fest der Rinderzüchter in Barretos im Bundesstaat Sao Paulo auf einem Pferd durch die Arena (siehe auch Video oben), hielt eine kurze Rede über die Bedeutung der Agrarindustrie und betete das „Vater unser“.
Die Anhänger Bolsonaros, viele in den Nationalfarben Grün und Gelb gekleidet, skandierten „Mythos, Mythos“ und schwenkten brasilianische Flaggen. Brasilien wählt Anfang Oktober den nächsten Präsidenten. Bei der Wahl tritt der Amtsinhaber gegen den linken ehemaligen Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva an. Bolsonaro steht ein harter Kampf um seine Wiederwahl bevor: Er liegt in allen Umfragen deutlich zurück.
Kugel, Vieh und Bibel
Neben den konservativen Evangelikalen und der Waffenlobby zählen die mächtigen Landwirte in Brasilien zu Bolsonaros wichtigsten Unterstützern. Die Ideologie des Ex-Militärs wurde oft als „Bala, Boi e Biblia“ (Kugel, Vieh und Bibel) beschrieben.
Seit dem offiziellen Beginn des Wahlkampfs Anfang August hat der extrem rechte Politiker mit der Kritik an der hohen Inflation und Arbeitslosigkeit in Brasilien zu kämpfen, auch wenn sich die Lage inzwischen etwas verbessert hat.
„Yahoooooooo!“
„Nicht nur ich bin stolz auf Sie. Ganz Brasilien ist es. Ihr wisst das sehr gut. Ohne euch verhungert die Welt“, sagte Bolsonaro seinen Anhängern. „Ich danke euch allen für diesen Moment. Gott, Nation, Familie und Freiheit. Yahoooooooo!“, fügte er in einer improvisierten Rede hinzu, die weniger als drei Minuten dauerte.
Der Präsident erhält in der Region viel Zuspruch für seine Entscheidungen, 2020 einen Nationalen Tag des Rodeos einzuführen und die Vorschriften für die Organisation von Rodeos in Brasilien zu lockern.
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