Der 30. April 1914 war für mich der Tag der Musterung. In Rosegg kamen jede Menge junger Burschen zusammen. Aus dieser Schar sind 90 als tauglich befunden worden, unter diesen bin auch ich.
Arneitz wurde im August wie viele Kärntner in das in Klagenfurt stationierte k.u.k Infanterieregiment Nr. 7 Graf von Khevenhüller eingezogen. Seine Ausbildung für den Kriegseinsatz erlebt er in der Klagenfurter Waisenhaus-Kaserne und am Übungsplatz in Glainach.
Hier kann man aber nicht mehr von Leben sprechen. In bloß mit etwas Stroh belegte Zimmer steckt man uns. Durch ein ganzes Monat durften wir nicht in die Stadt. Die Feldausrüstung wiegt 35 kg. Mit der Last jagt man uns täglich zu den Übungen. Abends kommen wir manchmal so müde heim, dass wir nicht einmal essen können. Schon sind die ersten Verwundeten angekommen und erzählen uns schreckliche Episoden vom Kriegsschauplatz. Die Berichte sind nicht erfreulich, denn die Russen haben bereits Lemberg (heute in der Ukraine Anm.) besetzt. Am 25. Oktober kam der Befehl, dass wir morgen an die Front abgehen. Traurig schweifen meine Blicke den heimatlichen Bergen zu...
„Krone“-Serie bringt spannende Auszüge
Historiker Andreas Kuchler fasste Arneitz’ Aufzeichnungen in der Publikation „Meine Erlebnisse in dem furchtbaren Weltkriege 1914-1918“ zusammen. Lesen Sie das nächste Mal, wie und wo der Kärntner seine Feuertaufe erlebte.
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