Auch in der Vergangenheit quartierte das Innenministerium zu viele Asylwerber ein. Nun reicht es dem Bürgermeister.
Als das Asylquartier in Bergheim 2015 eröffnet wurde, war Robert Bukovc noch nicht Bürgermeister. „Mein Vorgänger Hans Hutzinger war damals noch Ortschef von Bergheim“, sagt Bukovc. Trotzdem weiß der amtierende Bürgermeister genau, dass es schon damals Zankereien mit dem Innenministerium gab. „Am Anfang hieß es, dass das Quartier eine Maximalkapazität von 420 Personen fassen soll. Mit so vielen Menschen waren dann aber alle Beteiligten komplett überfordert“, erzählt er.
Wieder fast so viele Bewohner wie am Anfang
Heute zählt das Quartier wieder fast so viele Bewohner – nämlich 380. Wie berichtet ist damit viel Unmut seitens der Bergheimer verbunden, Beschwerden beim Bürgermeister gibt es täglich. Die Asylwerber seien zu laut, ließen ihren Müll an der Fischach liegen oder würden herumlungern, heißt es.
Im Jahr 2015 intervenierte schließlich Landeshauptmann Wilfried Haslauer: Das Innenministerium und das Land Salzburg einigten sich auf eine Maximalkapazität von 250 Flüchtlingen.
Keine Information für den Bürgermeister
Diese Obergrenze scheint jedoch für das Ministerium eher ein Richtwert zu sein, denn seit 2022 ist das Quartier wieder überbelegt. „Mit 380 Menschen sind wir schon sehr weit weg von unserer Zusage. Wir sind bemüht, hier ein Einvernehmen herzustellen, aber wenn ich nur durch Zufall erfahre, dass das Quartier wieder überfüllt ist, dann stört mich das sehr“, ärgert sich Robert Bukovc.
Wie berichtet prüft der Bürgermeister deswegen rechtliche Schritte – mit ersten Erkenntnissen rechnet er in den nächsten Wochen.
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