Aus Sicht Michael Strugls muss man „alles tun, um zu einem einigermaßen vernünftigen Preisniveau“ bei der Energie zu kommen - etwa durch staatliche Eingriffe und den Ausbau der erneuerbaren Energie. Allerdings rechnet der Verbund-Chef auch nach der aktuellen Krise mit höheren Energiepreisen.
Die von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr vorgeschlagene Stromrechnungsbremse wäre für den Chef des österreichischen Energieversorgers ein „vernünftiger Kompromiss“. Die türkis-grüne Regierung will ihr Modell für eine Strompreisbremse in Kürze vorstellen. Es sei „richtig, einen Grundbedarf zu stützen und darüber hinaus den Markt wirken zu lassen“, sagte Strugl am Samstag in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“. „Ich glaube schon, dass es notwendig ist, dass man die Leute hier nicht im Stich lässt“. Die hohen Energiepreise seien „eine große Belastung“ für viele Haushalte.
Felbermayr plädiert bei der Stromrechnungsbremse für eine Berücksichtigung der Haushaltsgröße. „Es macht einen riesigen Unterschied, ob eine oder fünf Personen in einem Haushalt leben“, sagte der Wifo-Chef der „Presse“ (Samstagsausgabe). Es gebe sonst die Gefahr, dass bei Einpersonenhaushalten der gesamte Stromverbrauch subventioniert werde. Außerdem fordert Felbermayr eine soziale Staffelung bei der Strompreisbremse. „Hier könnten die Netzbetreiber vielleicht auf die Daten der GIS-Befreiung zurückgreifen“, so der Wifo-Chef.
Kein Kommentar zum politischen Tauziehen um Mellach
Die Blockade der Gas-Lenkungsverordnung im Hauptausschuss durch die Oppositionsparteien verlängert die Reaktivierung des Verbund-Kohlekraftwerks Mellach. Wäre die Verordnung diese Woche beschlossen worden, dann hätte man Ende Jänner beginnen können, so der Verbund-Chef. „Wir brauchen die Verordnung, sonst können wir das nicht machen.“ Weil die Fristen für den technischen Umbau und die Kohlelieferungen nun ausgelaufen seien, sei ein Start erst im April realistisch. Das politische Tauziehen um die Ausgestaltung der Verordnung wollte Strugl nicht kommentieren. Er wünsche sich aber einen „nationalen Schulterschluss“, weil es um die Versorgungssicherheit gehe.
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