Russen beschuldigt
Massive Cyberangriffe auf Montenegros Regierung
Die Regierung von Montenegro ist Ziel eines groß angelegten Hackerangriffs geworden. In mehreren Wellen am Freitag und Samstag wurden Computersysteme mehrere staatlicher Behörden „infiziert“ - darunter auch jene des Finanzministeriums -, wie Verwaltungsminister Maras Dukaj am Samstag mitteilte. Für die Regierung von Ministerpräsident Dritan Abazovic steht der Verantwortliche bereits fest: Russland.
Verteidigungsminister Rasko Konjevic sprach von „ausgesprochen ausgefeilten Angriffen“, zu denen einzelne Hacker nicht in der Lage wären. „Wer könnte ein politisches Interesse daran haben, Montenegro einen solchen Schaden zuzufügen?“, fragte er im staatlichen Fernsehen und sprach von „ausreichenden Hinweisen“, um Moskau hinter dem Angriff zu vermuten.
Montenegro auf der Liste „feindlicher Staaten“
Wegen Montenegros Unterstützung der EU-Sanktionen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hatte der Kreml das Land im März auf seine Liste der „feindlichen Staaten“ gesetzt. Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf ein „informelles Briefing“ der Nationalen Sicherheitsbehörde von Montenegro, der Angriff sei von „mehreren russischen Diensten“ gesteuert worden. Demnach wurde die gesamte Infrastruktur gefährdet, einschließlich der Strom- und Wasserversorgung. Die Kraftwerke seien auf manuellen Betriebsmodus umgestellt worden.
Dank rascher Gegenmaßnahmen sei die IT-Infrastruktur nicht dauerhaft beschädigt worden, erklärte Dukaj. Seinen Angaben zufolge waren keine Daten von Bürgern und Unternehmen gefährdet.
Frankreich bietet Hilfe an
Frankreich kündigte bereits Unterstützung gegen Hackerangriffe an. Es will eine Mission der Behörde für die Sicherheit von Informationssystemen (ANSSI) entsenden, die bei der Untersuchung der Cyberattacke und der Wiederherstellung der Sicherheit helfen soll.
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