Vergängliche „Gemälde“

Dorf in Japan verwandelt Reisfelder in Kunstwerke

Viral
29.08.2022 11:25

Die Menschen von Inakadate begannen ihre Reisfeld-Kunst in den 1990er-Jahren mit einfachen Designs und Schriftzeichen, weshalb man damals von „Letters by Rice Plants“ (Buchstaben aus Reispflanzen) sprach. Das lokale Kleinprojekt mauserte sich im Laufe der Jahre zu einem Touristenmagnet, der heute unter dem Begriff Tambo-Āto (Reisfeld-Kunst) weltweit bekannt ist.

Seit mittlerweile 1993 verwandelt das japanische Dorf einige Reisfelder in lebendige Kunstwerke, indem es Reissorten in verschiedenen Farben pflanzt. Heute fängt man bereits im Frühjahr mit der Planung der Kunstwerke, wobei mithilfe von Computern bestimmt wird, wo jede einzelne Reissorte gepflanzt wird. Der technische Fortschritt zeigt sich auch deutlich bei der diesjährigen Abbildung der Mona Lisa (Video oben), an die sich die Reiskünstler - nach 2003 - zum bereits zweiten Mal gewagt haben.

Das Meisterwerk von Leonardo da Vinci ist aber nicht das einzige Kunstwerk, das man mittels Reispflanzen in ein Reisfeld vor dem Rathaus von Inakadate gezaubert hat. Gleich neben der Mona Lisa ist das Gemälde „Lakeside“ des Malers und Politikers Koruda Seiki (1866 bis 1924) zu sehen, der als Vater der westlichen Male­rei in Japan gilt und dessen Werke auch Briefmarken im Land der aufgehenden Sonne zieren.

Kunstwerke verblassen im Herbst
Damit man die Kunstwerke aus Reis gut besichtigen kann, wurde eigens eine 22 Meter hohe Aussichtsplattform errichtet. „Die Reisfeldkunst in Inakadate ist ziemlich berühmt, aber ich war noch nie dort, also ist es schön, dass ich dieses Mal an einem Tag mit gutem Wetter gekommen bin“, sagte Noriyuki Tamura, ein Besucher. Viel Zeit, die „Malereien“ zu bewundern, bleibt allerdings nicht, da die Farben im Herbst zu verblassen beginnen …

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