„Tests einstellen“

UNO-Chef fordert Abschaffung von Atomwaffen

Ausland
29.08.2022 12:20

Mit eindringlichen Worten hat UNO-Generalsekretär António Guterres die Abschaffung von Atomwaffen gefordert. „Unsere Welt wurde lange genug von Atomwaffen als Geisel gehalten“, schrieb er am Sonntag auf Twitter. „Diese Todesgeräte garantieren weder Sieg noch Sicherheit.“ Ihr einziges Ergebnis sei die Zerstörung. Am heutigen Montag ist zudem der Internationale Tag gegen Nuklearversuche.

Guterres fügte in seinem Tweet hinzu: „Lasst uns dafür sorgen, dass die Tests für immer eingestellt werden und Atomwaffen ein für alle Mal der Geschichte angehören.“ Weltweit wachsen angesichts des Kriegs in der Ukraine die Sorgen vor einem Atomkrieg.

Internationale Tag gegen Nuklearversuche
„Kernwaffen haben in unserer Welt nichts zu suchen“, hieß es dann auch Montagvormittag in einer Aussendung von Guterres. Anlass war der Internationale Tag gegen Nuklearversuche (29. August). Mit diesem Tag werde weltweit anerkannt, „welch katastrophaler und anhaltender Schaden bisher im Namen des nuklearen Wettrüstens angerichtet wurde“, so Guterres weiter.

Der Tag sei zudem dem Gedenken jener Menschen gewidmet, die unter dem „Wahnwitz einer Nuklearpolitik am Rande des Abgrunds gelitten“ hätten. Die nuklearen Risiken seien heute so hoch wie noch nie.

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Diese Todesgeräte garantieren weder Sieg noch Sicherheit. Lasst uns dafür sorgen, dass die Tests für immer eingestellt werden und Atomwaffen ein für alle Mal der Geschichte angehören.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres

Abkommen bereits im Jahr 1996 verabschiedet
Guterres fordert, dass der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) vollständig in Kraft tritt und von einem wirksamen Verifikationssystem gestützt wird. Die UNO hat das Abkommen bereits im Jahr 1996 verabschiedet. Es verbietet die Durchführung jeder Art von Kernwaffenexplosion, ob für zivile oder für militärische Zwecke. Der Vertrag ist aber nie in Kraft getreten, weil ihm China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und die USA bisher ferngeblieben sind. Derzeit haben ihn 185 Staaten unterzeichnet und 170 davon ratifiziert. Der Sitz der Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization (CTBTO) ist in Wien. Weil der CTBT aber noch nicht in Kraft getreten ist, existiert sie bisher nur in Form einer „Vorbereitenden Kommission“.

Derzeit herrscht unter Beobachtern große Sorge um Nordkorea, wo nach zahlreichen Raketentests der erste Atomtest von Machthaber Kim Jong-un seit knapp fünf Jahren bevorstehen könnte.

Anti-Atom-Sprecher der Grünen meldet sich zu Wort
Auch österreichische Politiker meldeten sich am Montag in Presseaussendungen zum Thema Atomwaffen zu Wort. Der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer, wies etwa ebenfalls auf eine aktuell hohe Bedrohung durch Nuklearwaffen hin: „Großbritannien hat den Ausbau des nuklearen Arsenals verkündet und auch aus dem Iran wissen wir, dass Uran bereits so hoch angereichert wird, dass sich die Frage stellt, ob hier nicht die zivile Nutzung, sondern eigentlich militärische Interessen verfolgt werden.“

SPÖ-Abgeordnete Petra Bayr forderte insbesondere die USA dazu auf, den CTBT zu unterschreiben: „Präsident Biden soll mit der Großmachtpolitik seines Vorgängers brechen und mit gutem Beispiel vorangehen!“

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