„Patienten sicher“

Überlastet: Immer mehr Pflegekräfte kündigen

Familie
29.08.2022 16:00

Personalnot in Spitälern: Im Moment sind im Wiener Gesundheitsverbund 1829 Stellen frei. Patienten seien aber - trotz Bettensperren - nicht betroffen, versucht man zu beruhigen.

Nach „Krone“-Berichten über Gefährdungsanzeigen in Spitälern der Stadt sah sich der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) am Montag verpflichtet, zu einem Hintergrundgespräch zu laden.

Bis zu 50 Gefährdungsanzeigen pro Jahr
„Die Qualität der Gesundheitsversorgung leidet in der Stadt nicht“, betont Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb gleich vorweg. Gefährdungsanzeigen seien ein übliches Instrument, um Gefährdungen vorzubeugen. Laut Edgar Martin von der Gewerkschaft Younion landen etwa 40 bis 50 Anzeigen pro Jahr beim WIGEV, der obersten Instanz. Das ist fast jede Woche eine. Mitgezählt sind dabei aber jene nicht, die es aus verschiedenen Gründen gar nicht bis dahin schaffen.

(Bild: Zwefo)

Dass über eine komplette Klinik wie in Ottakring eine Anzeige verfasst wird, sei laut dem medizinischen Direktor Michael Binder äußerst selten. Als Maßnahme wurde ein Drittel der Betten gesperrt. Grund zur Sorge? „Das hat keine Auswirkungen auf Patienten“, versichert Binder.

1829 offene Stellen
Ein Grund für das Schreiben der Protokolle ist die Personalnot. Aktuell seien 1829 Stellen (von 28.151) im Gesundheitsverbund offen - quer durch alle Berufsgruppen, bis 2030 gehen 8000 Personen in Pension. Eine hohe Fluktuation im Pflegebereich gibt es vor allem seit Beginn der Pandemie. Um gegenzusteuern, wurde eine Jobbörse innerhalb des Unternehmens gegründet, zudem wurden die Ausbildungsplätze massiv aufgestockt.

Für FPÖ-Chef Dominik Nepp sind das nur Beschwichtigungsversuche: „Hier wird eine Gefährdung von Patienten bagatellisiert und mit allen Mitteln versucht, das Systemversagen von SPÖ-Gesundheitsstadtrat Hacker und des Managements unter den Teppich zu kehren.“ Weiters würden Ärzte und Pflegekräfte von massiven Einschüchterungen und Kündigungsdrohungen berichten, falls weitere Gefährdungsanzeigen eingebracht werden sollten.

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