Einheiten unterbesetzt
London: Nachschubprobleme bei Russen in Südukraine
Die russischen Besatzer um die südukrainische Stadt Cherson leiden nach Angaben von britischen Militärexperten trotz erheblicher Verstärkungen weiter unter Personal- und Nachschubproblemen. Das geht aus dem täglich veröffentlichten Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Dienstag hervor.
Ob die Russen der kürzlich gestarteten ukrainischen Gegenoffensive in der Region standhalten könnten, hänge entscheidend davon ab, ob sich eine Neuorganisation der Invasionstruppen bewähre, hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London weiter.
„Seit Anfang August hat Russland erhebliche Anstrengungen unternommen, um seine Kräfte am Westufer des Flusses Dnipro (Dnjepr) um Cherson herum zu verstärken“, hieß es in der Mitteilung auf Twitter (siehe Tweet unten). Dabei seien die Einheiten im Süden wohl durch Komponenten aus dem Osten ergänzt worden.
Brüchige Nachschublinien um Cherson
Das lege eine grundsätzliche Neuorganisation der Kommandostrukturen nahe, berichtet das britische Verteidigungsministerium. Die meisten Einheiten um Cherson seien jedoch wohl weiterhin unterbesetzt und hingen von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken ab.
Schwere Kämpfe in Region ausgebrochen
In der von Russland besetzten ukrainischen Region Cherson sind nach Angaben aus Kiew „schwere Kämpfe“ ausgebrochen. Es habe „den ganzen Tag und die ganze Nacht über starke Explosionen“ gegeben, erklärte das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag. „Fast das gesamte Gebiet“ der Region Cherson sei betroffen, hieß es.
Die ukrainische Armee hatte am Montag eine Gegenoffensive gestartet, um die Region zurückzuerobern. Das britische Verteidigungsministerium erklärte in einer Sicherheitsmitteilung, der „Umfang des ukrainischen Vorstoßes“ könne zwar nicht bestätigt werden. Die ukrainische Armee habe aber das „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine erhöht“, um russische Versorgungslinien mit „Präzisionsschlagen mit hoher Reichweite“ zu unterbrechen.
Moskau wirft London Desinformation vor
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.
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